Marc Marquez krönt sich erneut zum MotoGP-Weltmeister

Marc Marquez krönt sich vorzeitig zum MotoGP-Weltmeister. Der Spanier nutzt die Gunst der Stunde und die Ausfälle der Konkurrenz. Im Jubel um den Champion gehen die guten Ergebnisse der Deutschen fast unter.
Epoch Times16. Oktober 2016

Jubelgesänge, Goldhelm und Weltmeister-Shirt: Marc Marquez hat seinen zu diesem Zeitpunkt völlig unverhofften fünften Motorrad-Weltmeister-Titel gebührend gefeiert.

Bereits am Sonntag krönte sich der Spanier auf der hauseigenen Honda-Strecke im japanischen Motegi vorzeitig zum MotoGP-Champion. Der Honda-Pilot machte den Triumph mit dem 55. Grand-Prix-Sieg seiner noch jungen Laufbahn perfekt.

„Erst bekam ich das Zeichen: Rossi out, dann auch noch Lorenzo out. Da ging es in meinem Kopf drunter und drüber. Ich habe in der Runde gleich vier oder fünf Fehler eingebaut“, schwärmte der 23-Jährige, nachdem er mit seinem Team Freudentänze vollführt hatte. Bereits auf der Auslaufrunde hatte ihn sein jüngerer Bruder Alex gestoppt und ihm das vorbereitete Weltmeister-Shirt mit der Aufschrift „Give me five“ sowie den Goldhelm übergeben. Erst da realisierte Marquez wirklich, dass in den drei übrigen Saisonrennen nichts mehr schief gehen kann.

Zu verdanken hat dies der Weltmeister in erster Linie seiner Konstanz. In dieser Saison sammelte er fünf Siege und sechs weitere Podestplätze. Ausfälle wie seine ärgsten Konkurrenten Valentino Rossi (Italien/4) und Titelverteidiger Jorge Lorenzo aus Spanien (3) leistete er sich keine. Und dass sein fahrerisches Potenzial ohnehin über jeden Zweifel erhaben ist, zeigt seine Erfolgsbilanz in nur neun Jahren Grand-Prix-Teilnahme. Die fünf Titel – 2010 wurde er 125 Kubikzentimeter-Weltmeister, 2012 Moto2-Champion sowie 2013, 2014 und nun auch 2016 MotoGP-Triumphator – sprechen für sich.

Der diesjährige Titel ist aber ein besonderer für den nur 59 Kilogramm schweren und 1,68 Meter kleinen Spanier. Er wirkt reifer, kontrollierter, erwachsener. Sein zuvor oftmals mit ihm durchgehendes Temperament hat er im Griff.

Sicher auch wegen der durchwachsenen Vorsaison. Als alle schon glaubten, Marquez würde die MotoGP über Jahre hinweg unaufhaltsam dominieren können, gab es Rückschläge. Nicht nur, dass seine Honda nicht so funktionierte, wie er es gern gehabt hätte. Auch Stürze konnte das hochgehandelte Wunderkind nicht vermeiden. Und er zeigte sich dünnhäutig, was in den Scharmützeln mit seinem bis dahin väterlichen Freund-Rivalen Rossi und dem Zerwürfnis endete. Erst im Lauf dieser Saison, als sich Marquez durchaus geläutert gab, reichten sich die Streithähne wieder die Hand.

In Motegi geschah das fernab der Fernsehkameras in der Box, denn Rossi vergab seine letzte Chance auf den zehnten Titel schon frühzeitig im Kies des Twin-Ringes und machte damit den Weg für Marquez frei. Auch Stefan Bradl, der einen starken zehnten Platz auf Aprilia herausfuhr, eilte zum Dominator dieses Jahres, um zu gratulieren.

Bradl reihte sich mit seinem Ergebnis in in die guten Vorstellungen der deutschen Piloten ein. Philipp Öttl holte in der Moto3-Klasse beim Sieg des Italieners Enea Bastianini Platz vier. Sandro Cortese war in der Moto2 bei seinem 200. Grand Prix als Fünfter bester Deutscher. Marcel Schrötter schaffte als Neunter ebenfalls noch ein Top-10-Ergebnis. Lediglich Jonas Folger, den ein Magen-Darm-Infekt schwächte, stürzte bereits in der Anfangsphase und blieb ohne Punkte. Den Sieg holte Thomas Lüthi aus der Schweiz. (dpa)



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