Nach Favre-Rücktritt: Drei Trainer unter Druck

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Trainer Alexander Zorniger steht trotz des schlechtesten Saisonstarts der VfB-Historie nicht zur Disposition.Foto: Thomas Eisenhuth/dpa
Epoch Times21. September 2015
Nach dem unerwarteten Rücktritt von Trainer Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach rücken vor dem 6. Bundesliga-Spieltag unweigerlich weitere Krisenherde in den Fokus.

Ähnliche Szenarien wie am Niederrhein sind bei den anderen Vereinen im Tabellen-Keller derzeit nicht zu befürchten, obwohl naturgemäß auch bei den noch sieglosen Teams des VfB Stuttgart, Hannover 96 und 1899 Hoffenheim der Druck auf die Trainer wächst.

Schon am Dienstag (vier Spiele) und Mittwoch (fünf) geht die Hatz nach Punkten und Toren in der Englischen Woche weiter. Viel Zeit, die Niederlagen vom Wochenende zu verarbeiten, bleibt den Krisen-Clubs nicht. Anders als Mönchengladbach, das sich zuletzt praktisch keine Torchance erspielte, präsentierten sich die Stuttgarter auch bei der unglücklichen 0:1-Pleite gegen den FC Schalke 04 am Sonntag in guter Verfassung, scheiterten letztlich nur an der Chancenauswertung und Schalkes Torhüter Ralf Fährmann in Weltklasseform.

Die Schwaben wurden von ihren Fans sogar gefeiert, und Trainer Alexander Zorniger steht trotz des schlechtesten Saisonstarts der VfB-Historie von fünf Niederlagen nicht zur Disposition. „Das kann nach solchen Spielen kein Thema sein und ist es auch nicht“, betonte VfB-Sportdirektor Robin Dutt, räumte aber auch ein: „Der Start ist nach Punkten eine Katastrophe.“ Zorniger will den eingeschlagenen Weg unbeirrt weitergehen: „Bei mir kommen auch nach dieser Niederlage keine Zweifel auf.“

Der Spielplan will es, dass Stuttgart am Mittwoch bei den kaum besser gestarteten Hannoveranern antreten muss. Sollten die Schwaben dort wieder leer ausgehen, kann zumindest 96-Coach Michael Frontzeck nach zuletzt vier Pleiten etwas durchatmen. Ansonsten wird die Lage für ihn immer prekärer. Noch wähnt sich Wackelkandidat Frontzeck aber fest im Sattel: „Vor Monaten sind wir uns hier noch alle in den Armen gelegen, als wir gewonnen haben und den Ritt auf der Rasierklinge positiv gestalten konnten. Jetzt ist halt mal eine harte Zeit. Da müssen wir gemeinsam durchgehen“, sagte der Coach nach dem 0:2 in Augsburg.

Nicht nur Torhüter Ron-Robert Zieler misst dem brisanten Duell mit dem VfB schon große Bedeutung bei. „Beide Mannschaften haben den Saisonstart verhauen, und daher ist es schon so früh in der Saison ein extrem wichtiges Spiel. Wir spielen zu Hause vor eigenem Publikum und da erwarte ich natürlich, dass wir endlich mal drei Punkte holen.“

Auch Hoffenheims Trainer Markus Gisdol steht unter besonderer Beobachtung. Dass am Mittwoch ausgerechnet die Überflieger von Borussia Dortmund zu Gast sind, macht die Situation für die Kraichgauer nach nur einem Punkt aus fünf Spielen nicht gerade einfacher. Noch nie ist der Club so schlecht gestartet.

Und nun kommt der Spitzenreiter mit dem Selbstbewusstsein einer beispiellosen Serie von elf Pflichtspielsiegen und ist neben Bayern München derzeit wohl der schwerst mögliche Gegner. Kaum vorstellbar, dass Hoffenheim gegen den starken BVB die Wende schafft. „Die Situation ist für uns ungewohnt. Wir brauchen eine Erfolgserlebnis“, meinte Gisdol, der aber weder Zeit noch Lust hat, sich über seinen Arbeitsplatz Gedanken zu machen. „Über meinen Job entscheiden andere.“

(dpa)

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