Nach Zverev-Sieg: Deutsches Davis-Cup-Team im Viertelfinale

Alexander Zverev führt die deutschen Tennis-Herren zum ersten Mal seit 2014 in das Viertelfinale im Davis Cup. In Brisbane sorgt der Hamburger für den entscheidenden Punkt. Das Duell der Spitzenspieler mit dem angeschlagenen Nick Kyrgios verläuft überraschend einseitig.
Titelbild
Das deutsche Davis-Cup-Team feiert Alexander Zverev (2.v.l.) und den Einzug ins Viertelfinale.Foto: Darren England/dpa
Epoch Times4. Februar 2018

Das deutsche Davis-Cup-Team steht erstmals seit vier Jahren im Viertelfinale des traditionsreichen Tennis-Teamwettbewerbs. Alexander Zverev sorgte beim Auswärtsspiel in Australien für den entscheidenden dritten Punkt.

Der 20 Jahre alte Hamburger entschied das Duell der Spitzenspieler gegen den angeschlagenen Nick Kyrgios nach 1:47 Stunden mit 6:2, 7:6 (7:3), 6:2 für sich. Das vierte und bedeutungslose Einzel wurde nicht mehr gespielt.

„Es ist ein großartiges Gefühl, ich bin sehr glücklich, aber hoffentlich ist das nur der Beginn für uns“, sagte der Weltranglisten-Fünfte, nachdem er seinen ersten Matchball genutzt hatte. Kyrgios schulterte seine Tasche und verschwand sofort mit Teamchef Lleyton Hewitt vom Platz, Zverev ließ sich mit einer Deutschland-Fahne um die Schultern feiern, klopfte sich immer wieder aufs Herz und applaudierte dem fairen australischen Publikum.

Damit bleibt der Auswahl des Deutschen Tennis Bundes eine nervenaufreibende Abstiegs-Relegation wie in den vergangenen drei Jahren erspart. Stattdessen trifft das Team von Kapitän Michael Kohlmann vom 6. bis 8. April im Kampf um den Einzug in das Halbfinale auswärts auf Spanien oder Großbritannien.

Zverev hatte auch schon sein erstes Einzel gegen Alex de Minaur gewonnen. Nach der Niederlage von Jan-Lennard Struff gegen Kyrgios hatten Struff und Tim Pütz im Doppel für die 2:1-Führung gesorgt.

Kyrgios wirkte vor den 6000 Zuschauern in der ausverkauften Pat-Rafter-Arena von Anfang an angeschlagen und nicht so unangreifbar wie noch bei seinem 6:4, 6:4, 6:4 gegen Struff. Der 22-Jährige, zuletzt Turniersieger in Brisbane und bei den Australian Open im Achtelfinale nur knapp an ATP-Weltmeister Grigor Dimitrow gescheitert, hatte ungewohnte Probleme mit dem eigenen Aufschlag.

Nach dem in 23 Minuten verlorenen ersten Satz streifte sich Kyrgios genervt kurzzeitig die Bandage vom Arm und entfernte einen Tapeverband. Im zweiten Satz nahm sich Kyrgios beim Stand von 4:3 aus seiner Sicht eine medizinische Auszeit, ließ sich am rechten Arm behandeln und im Nacken massieren. Zverev ließ sich nicht aus der Konzentration bringen und gewann sein Aufschlagspiel souverän zum 4:4. Kyrgios schoss frustriert einen Ball unter das Dach.

Dennoch hatte der Weltranglisten-14. später zwei Satzbälle, die Zverev jedoch abwehrte und den Tiebreak erzwang. Weil er dort seinen Schläger wutentbrannt auf den Boden knallte, kassierte Kyrgios eine Punktstrafe zum 0:4. Zverev ließ sich die Chance nicht mehr nehmen und sicherte sich den Tiebreak mit 7:3.

Einen 0:2-Satzrückstand konnte Kyrgios in der Verfassung nicht mehr drehen – Zverev wackelte nicht und hatte vor allem bei eigenem Service eine bestechende Quote. Er kassierte kein einziges Break während des gesamten Matches, schlug 15 Asse und brachte 71 Prozent erste Aufschläge ins Feld. (dpa)



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