Nowitzki: «Dennis hat ein Riesenturnier gespielt»

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Dirk Nowitzki und Dennis Schröder standen in Berlin erstmals bei einem Turnier gemeinsam auf dem Parkett.Foto: Rainer Jensen/dpa
Epoch Times21. September 2015
Kurz vor der Rückreise in die USA nahm sich Basketball-Superstar Dirk Nowitzki in Frankfurt am Main noch Zeit für seine Stiftung, die in diesem Jahr zehn Jahre alt wird.

Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht Nowitzki über die Bedeutung der Stiftung, die EM in Berlin und die neue NBA-Saison.

Herr Nowitzki, Ihre Stiftung wird zehn Jahre alt. Ein Grund, stolz zu sein?

Dirk Nowitzki: Auf jeden Fall. Man wusste ja nicht, wie sich die ganze Sache entwickelt. Wir haben im Laufe der Jahre viele tolle Projekte unterstützt, zum Teil auch mitbegründet. Für mich ist es auch ein Standbein, das ich nach der Karriere nutzen kann.

Deutschland und Europa erleben gerade eine beispiellose Völkerwanderung von Flüchtlingen. Werden Stiftungen, die soziale Projekte unterstützen, in Zukunft noch wichtiger?

Nowitzki: Klar ist das gerade ein wahnsinniges Problem, wo man helfen muss, wo man nur kann. Das werden wir mit Sicherheit in unsere Stiftung mit einbauen.

Kommen wir zum Sportlichen. Haben Sie das frühe EM-Aus inzwischen verdaut?

Nowitzki: Es war schon sehr bitter. Wenn du in die K.o.-Runde willst, musst du eines der drei engen Spiele gewinnen. Und das haben wir leider nicht geschafft. Im Endeffekt war es schade, weil es einfach eine tolle Woche in Berlin war. Es hat alles gestimmt, nur das Spielerische leider nicht.

Im Nachhinein ist viel Kritik auf Dennis Schröder eingeprasselt. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Nowitzki: Dennis hat für mich ein Riesenturnier gespielt. Ich kann mich noch an meine erste EM 1999 in Frankreich erinnern, da war ich 21. Da habe ich bei weitem nicht so eine Leistung abgeliefert. Vor allem nicht so konstant, wie Dennis das jetzt gemacht hat. Er hat uns immer angetrieben. Klar muss er für die Zukunft an seiner Übersicht arbeiten, aber wie gesagt, er ist erst 21. Ich hoffe, er hat noch eine lange Nationalmannschaftskarriere vor sich. Dann wird Basketball-Deutschland noch lange Freude an ihm haben.

Er ist vor allem als Egoist dargestellt worden. Haben Sie ihn auch so erlebt?

Nowitzki: So ein bisschen haben wir ihn ja auch in diese Rolle reingedrängt. Wir wollten ja, dass er das Spiel schnell macht, dass er zum Korb zieht. Klar hat er sich ab und zu etwas festgerannt, aber das passiert auch einem Weltklassespieler wie Tony Parker mal.

Jetzt geht es zurück in die USA, im Oktober beginnt die neue Saison in der NBA. Was ist von den Dallas Mavericks zu erwarten?

Nowitzki: Ich freue mich jetzt wieder auf die USA. Wir sind seit Anfang Juli in Europa, jetzt freue ich mich, das drüben wieder die normale Routine losgeht. Was von den Mavs zu erwarten ist, ist schwer zu sagen. Es ist ein bisschen wie eine Wundertüte. Wenn wir gesund sind, haben wir mit Matthews und Parsons zwei gute Leute auf den Flügeln, die eine Waffe sein können.

Deron Williams wollten Sie ja schon vor ein paar Jahren nach Dallas holen. Was erwarten Sie von ihm?

Nowitzki: Ich denke, Deron freut sich riesig, in Dallas zu spielen. Da kommt er ja auch her. Wir hoffen, dass er seine Karriere jetzt bei uns noch einmal richtig in Schwung bringt. Dann sind wir auf jeden Fall gefährlich. Ob das dann reicht, im Westen ganz oben mitzuspielen, das werden wir sehen.

Sind nicht sogar die Playoffs in Gefahr?

Nowitzki: Wenn man schaut, dass wir nach der Meisterschaft nicht mehr viel auf die Beine gestellt haben, dann sind die natürlich in Gefahr. Es war ja nicht so, dass wir in den vergangenen Jahren immer ganz sicher in den Playoffs waren. Aber auf der anderen Seite war es auch nach oben hin immer eng, da hätte man auch schnell Fünfter oder Sechster sein können. Die Playoffs sind immer unser Ziel, das ist auch in diesem Jahr wieder so.

Wenn es nächsten Sommer ein vorolympisches Turnier in Deutschland geben würde. Wären Sie dabei?

Nowitzki: Ausschließen möchte ich das nicht. Es hat schon jede Menge Spaß gemacht in Berlin. Wenn das wieder in der Halle wäre und es um Olympia ginge, das wäre schon eine Riesensache. Wenn es dazu kommt, ich einigermaßen fit bin und der Verband mich haben will und meint, ich könnte noch ein bisschen helfen, dann kann man sich im kommenden Sommer sicher noch einmal zusammensetzen.

ZUR PERSON: Dirk Nowitzki, 37, ist der beste deutsche Basketballer, den Deutschland je hatte. Bei der EM in Berlin konnte er das deutsche Team aber nicht wie erhofft führen. Jetzt geht es für ihn zurück in die USA, wo im Oktober die neue NBA-Saison mit den Dallas Mavericks beginnt.

(dpa)


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