Nur zwei Spiele bis Berlin: «Messer zwischen den Zähnen»

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Markig verweist Thomas Müller auf das Spiel gegen Bochum: «Die werden mit dem Messer zwischen den Zähnen auf uns warten.»Foto: Jonas Güttler/dpa
Epoch Times8. Februar 2016
Für Kevin Großkreutz ist es ein prickelndes Wiedersehen, für den VfL Bochum das Spiel des Jahres und für Hertha BSC eine historische Chance. Das Viertelfinale des DFB-Pokals verspricht viel Leidenschaft und kurzweilige Unterhaltung.

Sechs Erst- und zwei Zweitligisten kämpfen am Dienstag und Mittwoch um den Einzug in die Runde der letzten vier Teams. Mit markigen Worten verwies Münchens Weltmeister Thomas Müller auf den besonderen Charakter des Wettbewerbs: „Die Bochumer werden mit dem Messer zwischen den Zähnen auf uns warten. Ich glaube nicht, dass es ein Spaziergang wird.“

Es geht um mehr als die lukrative Halbfinal-Prämie in Höhe von gut zwei Millionen Euro pro Team. Besonders groß ist die Vorfreude beim Neu-Stuttgarter Großkreutz. Schließlich tritt der gebürtige Dortmunder am Dienstag erstmals gegen seinen Herzensclub an, dessen Trikot er in den vergangenen sechs Spielzeiten mit Inbrunst trug. „Für mich ist das ein ganz besonderes Spiel, das ist kein Geheimnis. Ich habe 27 Jahre dort gelebt. Das ist immer mein Zuhause“, sagte der vor wenige Wochen über den Umweg Galatasaray Istanbul zu den Schwaben gewechselte Außenverteidiger.

Den Anblick des einstigen Mitstreiters im Trikot eines anderen Vereins findet BVB-Kapitän Mats Hummels gewöhnungsbedürftig. „Dass hat es noch nicht gegeben, dass einer von der Südtribüne gegen den BVB spielt“, sagte der Weltmeister den „Ruhr Nachrichten“ mit Verweis auf die Vergangenheit von Großkreutz als Fan auf der kultigen Dortmunder Stehplatztribüne. Der Revierclub geht ohnehin mit gehörigem Respekt in die Partie. Schließlich gelangen dem Gegner zuletzt vier Liga-Siege in Serie. Das souveräne 4:1 gegen die Schwaben im Punktspiel Ende November ist für Hummels kein Maßstab: „Stuttgart ist jetzt deutlich stärker.“

Auch im zweiten Viertelfinal-Duell am Dienstag ist die Bundesliga unter sich. Nur drei Tage nach dem starken Auftritt gegen den FC Bayern (0:0) gehen die Leverkusener mit Rückenwind in die Partie gegen Bremen. Doch die Statistik verheißt wenig Gutes. In den bisherigen fünf Pokal-Begegnungen beider Teams behielt Werder stets die Oberhand.

Roger Schmidt hofft auf ein Ende dieses Fluchs und den ersten Einzug der Leverkusener in das Halbfinale seit 2009. Die Sehnsucht des Fußball-Lehrers nach einem Titel ist groß: „Wir sind nicht Lichtjahre davon entfernt, es gibt eine realistische Chance. Wir werden mit Leidenschaft und allem, was dazugehört, ins Spiel gehen.“ Auch für Vereinsboss Michael Schade hat der Pokal höchste Priorität: „Wir wollen es wissen.“

Einen Tag später bekommen es die beiden Bundesliga-Spitzenclubs aus München und Berlin mit Zweitligisten zu tun. Damit der Titelverteidiger in Bochum keine böse Überraschung erlebt, erinnerte Müller seine Münchner Mannschaftkollegen an den letzten Pokalauftritt beim VfL im Dezember 2011, als erst der späte Treffer von Arjen Robben in der Nachspielzeit für das kappe 2:1 sorgte: „Das war damals sehr knapp.“ Die Bochumer wähnen sich nach dem 2:0 im Spitzenspiel gegen Freiburg auf gutem Kurs. „Das Ergebnis gibt uns Selbstvertrauen für das Pokal-Spiel“, sagte Mittelfeldspieler Thomas Eisfeld.

Vor der vermeintlich leichtesten Aufgabe steht Hertha BSC beim 1. FC Heidenheim. Diese Chance auf das erste Halbfinale seit der Saison 1980/81 will sich der Bundesliga-Dritte nicht entgehen lassen. „Wir dürfen den Gegner nicht unterschätzen. Aber bisher haben es die Jungs immer hingekriegt“, sagte Pal Dardai vor dem vierten Pokalspiel seiner Mannschaft gegen einen Zweitligisten in Serie. Bereits im Sommer hatte der Fußball-Lehrer das Finale im eigenen Stadion als Ziel ausgegeben hatte. Endlich soll das lange Warten ein Ende haben. Seit 1985 wird das Pokal-Endspiel in Berlin ausgetragen – bisher stets ohne die Profis von Hertha BSC.

(dpa)

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