RB Leipzig und SC Freiburg streben nach Europa

Die Gegensätze sind groß: Da der mit Millionen Euro alimentierte Neuling aus Sachsen, dort der kleine Club aus dem Breisgau. Guten Fußball spielen beide und könnten als Aufsteiger nächste Saison sogar international dabei sein. Ein Novum.
Titelbild
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl (l) und Trainer Christian Streich vom SC Freiburg schätzen einander.Foto:  Patrick Seeger/dpa
Epoch Times14. April 2017

Angesprochen auf seinen Freiburger Kollegen Christian Streich geriet RB Leipzigs Coach Ralph Hasenhüttl regelrecht ins Schwärmen.

„Er ist ein Trainer, den ich sehr schätze. Ich finde seine Arbeit toll, und vom Typ her ist er eine Bereicherung für die Bundesliga. Ich ziehe alle Hüte, die ich habe, vor dem, was da passiert“, sagte der Österreicher vor dem Aufsteiger-Duell der Fußball-Bundesliga am Samstag gegen den SC Freiburg.

Leipzig vs. Freiburg, der Club mit den Mateschitz-Millionen gegen den kleinen, bescheidenen SC aus dem Breisgau: die Unterschiede sind rieisig. Geeint sind die beiden Clubs aber im Erfolg – und vielleicht werden die beiden schon bald gemeinsam in die Bundesliga-Historie eingehen.

Denn beide Aufsteiger könnten sich am Ende der Saison für den europäischen Fußball qualifizieren – ein Novum. „Es spricht nicht gegen die Qualität der Liga, sondern für die Qualität der Aufsteiger“, sagte Hasenhüttl. Wie Leipzig hat auch Freiburg zahlreiche Spieler aus dem Zweitliga-Aufstiegsjahr im Kader. „Wir sind zwei Aufsteiger, die sich auf eine sehr beeindruckende Art und Weise nach oben gearbeitet haben. Freiburg spielt eine überragende Saison“, sagte Hasenhüttl.

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: In den letzten 20 Jahren schafften es nur der VfL Bochum 1997, Sensations-Meister 1. FC Kaiserslautern 1998 und Eintracht Frankfurt 2013 als Aufsteiger nach Europa. Ein ähnlich gutes Aufsteiger-Ergebnis liegt schon 44 Jahre zurück, als der Wuppertaler SV als Vierter und Kickers Offenbach auf Rang sieben die Saison 1972/1973 beendeten. Beide Aufsteiger im internationalen Geschäft gab es noch nie.

Die Vorzeichen vor dem zweiten Aufeinandertreffen der Saison sind derweil andere als im vergangenen Jahr, als Freiburg als Zweiliga-Meister vor RB aufstieg. Leipzig ist als aktueller Bundesliga-Zweiter auf direktem Weg in die Königsklasse und Freiburg punktemäßig enteilt. „Es ist eine großartige Leistung. Sie werden nächste Saison in der Champions League spielen. Dann sind sie in relativ kurzer Zeit dort, wo sie hin wollten“, sagte Streich anerkennend. Bleibt sein Team wie jetzt Tabellen-Sechster ist immerhin die Europa League möglich.

Nicht nur deshalb sind die Breisgauer eine der Überraschungen der Liga, auch ohne dickes Bankkonto. Für Edeljoker Nils Petersen sogar eine noch größere als die Sachsen. Aber im Breisgau verschwendet man – anders als in Leipzig – noch keine Gedanken ans internationale Geschäft, ist stattdessen froh, mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben.

„Wir wollen weniger schwätzen, sondern uns die Luft sparen, um auf dem Platz rennen zu können. Unser großes Ziel ist es, in Leipzig zu bestehen“, sagte Streich. Neue Saisonziele werden nicht ausgegeben. Zumal Streich am Samstag in Vincenzo Grifo, Maximilian Philipp, Marc Torrejón und Manuel Gulde gleich vier Stammspieler fehlen.

Das Hinspiel in Freiburg gewann Leipzig mit 4:1, es war der erste Pflichtspielsieg der Sachsen gegen den SC und für Hasenhüttl das bisher beste Auswärtsspiel der Saison. Jetzt wollen die Sachsen mit dem vierten Sieg in Serie den nächsten Schritt Richtung direkter Champions-League-Qualifikation machen.

Der zuletzt geschonte Marcel Halstenberg wird wieder in die Viererkette rücken. Ob Stefan Ilsanker oder Dayot Upamecano den gesperrten Abwehrchef Willi Orban ersetzen, ließ der Coach offen. Sein Ziel ist klar: „Wir wollen so schnell wie möglich den Vorsprung holen, um am Ende nicht mehr jedes Spiel gewinnen zu müssen, um unser Ziel zu erreichen.“ (dpa)



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