Real will 11. Titel, Atlético Revanche

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Im Finale von 2014 traf Sergio Ramos für Real.Foto: Jose Sena Goulao/dpa
Epoch Times27. Mai 2016
Es ist das brisante „Derbi madrileño“, die Neuauflage des Finals 2014 und der Kampf um Europas Fußball-Krone: Im Champions-League-Finale kommt es zwischen dem extrem finanz- und spielstarken Real Madrid und Atlético zum Showdown zweier komplett verschiedener Clubs und Mannschaften.

Im Interview der spanischen Sportzeitung „AS“ sprach der frühere Erfolgstrainer Arrigo Sacchi (70) angesichts der Unterschiede von einem Duell „zwischen einem Flugzeugträger und einem Fischkutter“.

Real träumt nach nur knapp fünf Monaten unter Chefcoach Zinédine Zidane von „La Undécima“, dem elften Titel in der europäischen Königsklasse. Weltmeister Toni Kroos räumte vor dem Showdown im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion am Samstag (20.45 Uhr) aber auch einen großen Erfolgsdruck ein. „Damit es nach dem Urteil der Öffentlichkeit eine gute Saison wird, müssen wir dieses letzte Spiel gewinnen. So ist halt das Selbstverständnis von Real Madrid: Der größte Club muss auch das Größte gewinnen“, sagte der 26-Jährige im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitag).

Zidane betonte, das Finale sei „das wichtigste Spiel der Saison“. Seit seinem Amtsantritt Anfang Januar hat der 43-Jährige 21 Siege in 26 Partien eingefahren. „Wir sind bereit für dieses Finale, wenn der Schiedsrichter anpfeift stehen die Chancen bei 50:50 und wir werden bis zum Schluss kämpfen.“ Es wäre der erste Titel für die Königlichen seit dem Gewinn der Club-Weltmeisterschaft 2014.

Atlético will den ersten Königsklassen-Titel der Club-Geschichte holen. „Wir haben die Möglichkeit etwas zu schaffen, das in diesem Club bislang noch nicht geschafft wurde“, sagte Torjäger Fernando Torres. Für die Rojiblancos kommt es vor allem darauf an, gegen Reals Offensiv-Power defensiv kompakt zu stehen. Mit einer starken Defensive und einzelnen Kontern warf der Dritte der spanischen Liga bereits den FC Bayern und Titelverteidiger FC Barcelona raus.

„Das Wichtigste ist es, zu gewinnen. Und dass die Fans hinter uns stehen wie in den vergangenen Spielen, um eine magische Nacht daraus zu machen“, forderte Reals Superstar Cristiano Ronaldo. Der dreimalige Weltfußballer kann mit einem Tor seinen Rekord (17) aus der Saison 2014 einstellen und gleichzeitig der erste Profi werden, der in drei verschiedenen Champions-League-Finals trifft.

Auch wenn Real den Titel in der Primera División knapp verpasste, hat das Team einen Lauf, gewann die letzten zwölf Ligaspiele. „Es war eine gute Saison und die Spieler leisten tolle Arbeit“, sagte Zidane, der jedoch die Favoritenrolle nicht unbedingt annehmen wollte. „Es wird sehr schwierig, weil Atlético nicht nur gut verteidigt, sondern ein komplettes Team ist, das sehr gut spielt.“

Für Kroos ist das Spiel die Gelegenheit auf seinen zweiten Titel in der Königsklasse nach dem Erfolg mit dem FC Bayern 2013. Die DFB-Elf um Bundestrainer Joachim Löw wird das Spiel im EM-Trainingslager in der Schweiz gemeinsam vor dem Fernseher verfolgen. „Das Spiel werden wir natürlich anschauen“, sagte der Bundestrainer. „Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn er mit einem Erfolgserlebnis dann zwei, drei Tage später zur Mannschaft stößt.“

Atlético-Trainer Diego Simeone hat sicher andere Vorstellungen. Der Argentinier – seit viereinhalb Jahren bei den „Matratzenmachern“ – will Revanche für die 1:4-Final-Niederlage (nach Verlängerung) von Lissabon nehmen – und tut dafür alles. Er provozierte unter anderem Zidane mit der Aussage, Real werde in Mailand sicher aus einer verstärkten Abwehr heraus agieren. Vielmehr ist zu erwarten, dass Atlético sich hinten einigeln und mit den schnellen Spitzen Fernando Torres und Antoine Griezmann auf Konter setzen wird. Von den letzten zehn Pflichtduellen gewann Real immerhin nur eines.

Simeone setzt aber nicht nur auf Taktik, Provokation und Motivation. Das abergläubische Schlitzohr aus Buenos Aires berücksichtigt laut „AS“ auch die Sternzeichen seiner Schützlinge und machte diesmal außerdem bei der Vorbereitung des Finales alles ganz anders als vor dem Endspiel 2014. Der Antrag, in Mailand in den nach Simeones Ansicht glückbringenden blauen Ersatztrikots auflaufen zu dürfen, wurde von der UEFA allerdings abgelehnt.

(dpa)

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