Rodeln bleibt deutscher Gold-Garant

Deutschland war bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang erneut die dominierende Rodel-Nation. Schon in Peking 2022 könnten die Schützlinge von Cheftrainer Norbert Loch sieben Olympiasiege holen. Neue Disziplinen stehen vor der Aufnahme ins IOC-Programm.
Titelbild
Erfolgstrio: Tobias Wendl (l-r) und Tobias Arlt jubeln mit Rodel-Bundestrainer Norbert Loch.Foto: Tobias Hase/dpa
Epoch Times16. Februar 2018

Die Champagner-Dusche in den frühen Morgenstunden genoss Norbert Loch nach den sechs Olympia-Medaillen seines Rodelteams.

Stunden nach dem goldenen Abschluss durch die Teamstaffel am Donnerstagabend wurde der Cheftrainer im Deutschen Haus in Pyeongchang komplett mit dem Edelgetränk abgespritzt. Der 55-Jährige nahm es gelassen. Für den Erfolgscoach soll es nicht die letzte Siegerparty bei Olympia sein.

Dass er die deutschen Rodler auch zu Olympia 2022 nach Peking führt, steht fest. Seit 2008 ist er für sie verantwortlich, und seine Motivation ist ungebrochen. „Wir haben über vier Jahre eine gezielte Vorbereitung gemacht, viele Materialtests gemacht, vieles wieder verworfen. Uns genau auf die Bahnbedingungen eingestellt, wir wussten, es wird im Februar kalt“, sagte Loch und lobte vor allem sein Trainerteam. „Die Teamleistung mit den Trainern zusammen hat einen völlig anderen Stellenwert als das, was vor vier Jahren war.“

Sein Vorgänger und Chef Thomas Schwab wurde noch deutlicher „Viele haben uns das nicht zugetraut und den ein oder anderen Stein in den Weg gelegt. Das war die richtige Antwort drauf“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD). Als Mitglied der Bahnkommission beim Bob- und Skeleton-Weltverband IBSF hatte der Funktionär die Bedingungen am Olympic Sliding Centre. „Wir haben ein bisschen interveniert, mit dem Zustand des Eisprofils, da versucht man immer die deutsche Mannschaft ein bisschen zu ärgern. Ich glaube, dass ist ihnen nicht gelungen“, meinte Schwab.

Die drei Olympiasiege durch Natalie Geisenberger, Tobias Wendl/Tobias Arlt und die Staffel, dazu das Silber für Dajana Eitberger und zweimal Bronze durch Johannes Ludwig und das Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken sichern dem Verband weitere vier Jahre Optimalförderung zu. Diese ist auch dringend nötig. Denn die vier Eisbahnen in Königssee, Altenberg, Winterberg und Oberhof kosten enorm viel Geld. Pro Eisbahn belaufen sich die Aufwendungen pro Jahr auf eine Million bis 1,3 Millionen Euro.

„Die Jugend trainiert schon auf diesen vier Bahnen. Neun- bis Zehnjährige beherrschen schon alle Bahnen, wechseln später auch zum Skeleton oder Bob. Für uns ist das die Basis, bricht eine Bahn weg, verlieren wir 25 Prozent der Medaillen“, beschrieb Schwab die Bedeutung der Anlagen. „Das ist unser wichtigstes und höchstes Gut. Diese vier Bahnen sind für uns überlebenswichtig.“

Bald können die deutschen Kufen-Künstler bei Olympia noch mehr Rodel-Medaillen gewinnen. Der Doppelsitzer der Frauen soll schon 2022 in Peking seine olympische Premiere geben. In der kommenden Saison werden die ersten Weltcup-Rennen stattfinden. „Der Wunsch des IOC war, dass wir uns da verstärkter einsetzen sollen“, meinte Schwab. Auch bei den Olympischen Jugendspielen 2020 in Lausanne wird erstmals um Medaillen in dieser Disziplin gefahren. „Eine neue Herausforderung“, sagte der deutsche Weltverbandspräsident Josef Fendt.

Zudem sollen die Sprintrennen, die schon regelmäßig im Weltcup gefahren sind, ins Programm gehoben werden. Selbst Naturbahnrodeln nimmt einen neuen Anlauf auf den Olympia-Status. Die olympische Medaillen-Ausbeute könnte für die deutschen Rodler in Zukunft noch üppiger ausfallen. (dpa)



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