Schmidt, Kauczinski, Ismaël: Trainer unter Beobachtung

Am 9. Bundesliga-Spieltag stehen neben dem gesperrten Bayer-Coach Schmidt weitere Trainer unter Beobachtung. In Wolfsburg kann sich Ismaël mit einem Sieg für eine Beförderung zum Chef empfehlen. Ingolstadts Kauczinski will die Trendwende fortsetzen.
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Roger Schmidt braucht schnell sportliche Erfolge.Foto: Maja Hitij/dpa
Epoch Times28. Oktober 2016

Noch haben sie Rückendeckung, doch gleich drei Trainer stehen an diesem Wochenende in der Fußball-Bundesliga besonders im Fokus. Prekär ist die Lage nach dem blamablen Pokal-Aus beim Drittligisten Sportfreunde Lotte vor allem für Bayer-Chefcoach Roger Schmidt.

Beim Gegner kann sich Valérien Ismaël dagegen Hoffungen machen, nach der Trennung von Dieter Hecking von der Interims- zur Dauerlösung zu werden. Dringend ein Erfolgserlebnis braucht Markus Kauczinski, der sich mit dem Tabellen-Vorletzten FC Ingolstadt aber im Aufwind sieht und bei Mainz 05 den ersten Bundesliga-Sieg der Saison landen will.

Unbeeindruckt von der Kritik gab sich Bayer-Coach Schmidt fest entschlossen, die sportliche Krise nach vier Pflichtspielen ohne Sieg zu meistern. Allerdings darf er in Wolfsburg wegen der Platzsperre seine Elf erneut nicht coachen. „Es sind stürmische Zeiten für uns als Mannschaft und für mich als Trainer“, gab Schmidt am Freitag zu. „Was hilft, sind gute Spiele. Ich bin als Trainer gefordert und werde alles dafür tun, die sportliche Situation wieder in den Griff zu bekommen.“

„Wir haben keine Trainer-, sondern eine Ergebniskrise“, erklärte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade in der „Rheinischen Post“. Wie zuvor Sportdirektor Rudi Völler stärkte Schade Schmidt demonstrativ den Rücken. Er ließ aber auch erkennen, dass die Partie in Wolfsburg und das Königsklassen-Duell bei Tottenham Hotspur am kommenden Mittwoch für das Werksteam – und womöglich auch für Schmidt – richtungsweisend sind. „Da gibt es kein Vertun. Nun geht es darum, eine Trendwende zu schaffen und mit positiven Ergebnissen auf den Erfolgsweg zurückzufinden“, sagte Schade.

Gestärkt durch das mühsame 1:0 im Pokal beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim geht Wolfsburgs Interims-Coach Ismaël das Duell der Krisenclubs an. Ein Erfolg könnte die Position des Franzosen weiter stärken. Auch wenn VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs keinen Hehl daraus macht, dass er den Trainermarkt weiter in Ruhe sondiert. „Wir werden die nächsten Wochen abwarten, haben aber keine Deadline. Wir schauen uns Ismaël an, aber auch andere Alternativen.“ Zuspruch bekam der Ex-Profi bereits aus dem Spielerkreis. „Er ist ein unglaublich positiver Typ und hat bisher sehr positiv auf uns eingewirkt“, lobte Stürmer Mario Gomez. Auch Kapitän Diego Benaglio sprach sich offen für Ismaëls Weiterbeschäftigung aus. „Er macht das hervorragend.“

Nicht akut gefährdet ist der Arbeitsplatz von Kauczinski in Ingolstadt, obwohl die Oberbayern weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Mut machte dem FC zuletzt vor allem das beachtliche 3:3 gegen Borussia Dortmund. Auch die unglückliche Pokal-Niederlage im Elfmeterschießen in Frankfurt soll den erkennbaren Aufwärtstrend nicht stoppen. „Von Vereinsseite kam nie ein Ultimatum“, betonte Sportdirektor Thomas Linke im „Kicker“. Vor der Partie beim FSV Mainz 05 sagte er aber auch: „Es ist klar, dass wir irgendwann ein Spiel gewinnen müssen.“

Wie Ingolstadt ist auch Tabellen-Schlusslicht Hamburger SV noch ohne Saisonsieg in der Bundesliga, hat aber den Trainer schon gewechselt. In seinen ersten Wochen ist Labbadia-Nachfolger Markus Gisdol wegen der angespannten Personallage als Improvisationskünstler gefragt. Der 4:0-Sieg im Pokal beim Halleschen FC gilt vor dem schweren Auswärtsspiel am Sonntag beim 1. FC Köln immerhin als Mutmacher. „Den Kopf in den Sand zu stecken“, ist nicht meine Art“, sagte Gisdol. (dpa)



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