Schwimmer Wellbrock erreicht Finale: «Riesig»

Darauf hat das deutsche Team in Budapest lange gewartet. Endlich erreicht ein Beckenschwimmer das Finale. Florian Wellbrock will über 800 Meter Freistil im Endlauf «noch ein bisschen schneller» schwimmen. Die Vorgabe des Chefbundestrainers hat er schon erfüllt.
Titelbild
Florian Wellbrock bei der WM in Budapest.Foto: Jens Büttner/dpa
Epoch Times25. Juli 2017

Das deutsche Schwimm-Team hat einen neuen Hoffnungsträger und seinen lang ersehnten ersten Finalteilnehmer bei der WM in Budapest. Nach zwei durchwachsenen Tagen zog der 19-jährige Florian Wellbrock überraschend in den Endlauf über 800 Meter Freistil ein.

Mit persönlicher Bestzeit von 7:50,89 Minuten war der Magdeburger Siebtschnellster in den Vorläufen. Bisher war den Athleten von Chefbundestrainer Henning Lambertz bei allen Medaillen-Entscheidungen die Zuschauerrolle geblieben. „Dass ich das Finale schwimmen darf, ist riesig“, sagte Wellbrock. „Ich hoffe, dass es am Mittwoch noch ein bisschen schneller geht. Aber wenn nicht, bin ich auch nicht enttäuscht.“

Mit seiner Final-Qualifikation übertraf der Youngster die Erwartungen von Chefbundestrainer Henning Lambertz. Als Ziel für die jungen Schwimmer, zu denen auch die erst 16 Jahre alte Celine Rieder, Damian Wierling und Poul Zellmann (beide 21) gehören, hatte Lambertz lediglich ausgeben, „Erfahrung zu sammeln“. Ganz ohne Druck und Platzierungsvorgaben.

„Ich bin ein bisschen selbst überrascht, dass ich es ins Finale geschafft habe“, sagte Wellbrock, dem man seine Begeisterung in der Duna Aréna deutlich anmerkte. Der Teenager redete ohne Punkt und Komma. Meisterschaften machten nur Spaß, „wenn man morgens und abends schwimmt“, erklärte er. „Es ist ein bisschen blöd, wenn man abends nur zuschaut.“

Diese unangenehme Erfahrung machten außer Aliena Schmidtke, die am Sonntag über 100 Meter Schmetterling das Halbfinale erreicht hatte, und jetzt eben Wellbrock bei den acht weiteren Starts alle deutschen Sportler. „Es ist schon komisch, abends nur zuzuschauen“, sagte auch Christian vom Lehn nach seinem Vorlauf-Aus über 50 Meter Brust am Dienstag. „Aber wir geben hier alle unser Bestes, da schwimmt keiner locker.“

Für vom Lehn reichte es immerhin zu einer persönlichen Bestzeit. Der 25 Jahre alte deutsche Meister schlug nach 27,68 Sekunden als 23. an und war damit neun Hundertstel schneller als bei den nationalen Titelkämpfen Mitte Juni in Berlin. Ausnahmekönner Adam Peaty benötigte für die gleiche Strecke 26,10 Sekunden – Weltrekord. Der 22 Jahre alte Brite blieb 32 Hundertstelsekunden unter seiner alten Bestmarke von den Weltmeisterschaften in Kasan 2015.

Wellbrock war vor zwei Jahren in Russland noch im Freiwasser gestartet. „Mir macht beides Spaß und es klappt beides ganz gut“, sagte er. Deswegen wollte er sich nicht festlegen, ob er künftig seinen Fokus aufs Freiwasser oder das Becken richtet. Er wird am Mittwoch wohl noch nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Die deutschen Hoffnungen auf Edelmetall ruhen weiterhin auf Lagenspezialist Philip Heintz, Schmetterlings-Schwimmerin Franziska Hentke und 200-Meter-Brust-Weltmeister Marco Koch.

Die Weltranglistenersten Heintz und Hentke wollen sich am Mittwoch für die Endläufe qualifizieren, Koch springt am Donnerstag ins Wasser. Dann hat Wellbrock sein erstes WM-Finale im Becken schon hinter sich. (dpa)



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