Stars im Lostopf: Kerber & Co drohen Williams-Sisters

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Teamchefin Barbara Rittner (l), Angelique Kerber und die anderen deutschen Spielerinnen können einen schwerden Gegner bekommen.Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times8. Februar 2016
Mit Interviews, ständigen Anrufen oder Kurznachrichten will Angelique Kerber in den kommenden Tagen nichts mehr zu tun haben.

„Ich werde das Handy ausmachen, alles Revue passieren lassen und mich erst einmal nicht bewegen“, sagte Deutschlands neuer Tennis-Liebling am Montag. Ausgelaugt machte sich die 28-Jährige am Tag nach dem 2:3 des deutschen Teams gegen die Schweiz von Leipzig aus auf den Weg zurück nach Kiel. Zu verarbeiten hat sie genug. Der emotionale Australian-Open-Triumph und das ernüchternde Fed-Cup-Aus, das die deutschlandweite Euphorie schnell eindämmte, liegen hinter ihr.

Zurückgezogen in der Heimat wird die 28-Jährige mitbekommen, gegen wen sie sich gemeinsam mit ihren Fed-Cup-Teamkolleginnen in der Abstiegsrelegation auseinandersetzen muss. Am Dienstag werden im Hauptquartier des Weltverbandes ITF in London die Lose für die Playoffs gezogen. „Ich habe keinen Wunschgegner. Aber egal gegen wen, einfach wird es nicht“, sagte Kerber.

Der deutschen Auswahl drohen am 16. und 17. April Kontrahenten mit Weltklasse-Format: die USA mit Serena und Venus Williams oder Spanien mit zwei Top-Ten-Spielerinnen, der Wimbledon-Halbfinalistin Garbine Muguruza und Carla Suarez Navarro. In der Verlosung ist zudem Rumänien mit der Weltranglisten-Dritten Simona Halep – und Weißrussland mit Kerbers bisheriger Angstgegnerin Victoria Asarenka. Erst in Melbourne hatte die Norddeutsche die ehemalige Nummer eins erstmals besiegt.

Da kam auch bei Teamchefin Barbara Rittner keine Freude auf. Erst am Tag nach der knappen Viertelfinal-Pleite gegen die Schweizer um die erfahrene Martina Hingis und die erst 18-jährige, aber erstaunlich abgeklärte Belinda Bencic schaute sie sich die Ergebnisse der Weltgruppe II an. „USA auswärts wäre nicht schön. Spanien ist schwer“, sagte Rittner der Deutschen Presse-Agentur und klang noch etwas mitgenommen. Einen Wunsch hatte sie ebenfalls nicht: „Das ist mir eigentlich egal. Man muss einfach sehen, was kommt.“

Nach dem verpassten Halbfinal-Knaller gegen Titelverteidiger Tschechien wollen Kerber, Andrea Petkovic, Annika Beck und Co. selbstverständlich vermeiden, auch 2017 nicht um den Titel mitzuspielen. Vor den vergangenen beiden erfolgreichen Fed-Cup-Jahren hatten die Deutschen das Image einer Fahrstuhl-Mannschaft. Abgestiegen sind sie zuletzt 2012. Eine Blamage wäre ein Rausrutschen aus den besten acht Teams der Welt diesmal etwa bei einem Aufeinandertreffen mit den Williams-Schwestern in den USA oder einer spanischen Auswahl in Bestbesetzung allerdings nicht.

Das Team saß am Sonntagabend zwar enttäuscht beim gemeinsamen Abendessen im Hotel beisammen, versuchte aber bereits wieder positiv nach vorn zu blicken. Viel Zeit zum Grübeln und Ausruhen hält das gewöhnliche Leben eines Tennis-Profis ohnehin nicht bereit. Kerber wird voraussichtlich schon Ende der Woche oder am Wochenende zum nächsten Turnier aufbrechen. Ihr Plan sieht vom kommenden Montag an die WTA-Veranstaltungen in Dubai und Doha vor.

(dpa)


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