Union Berlin Spitze – Hosiners unglaubliche Rückkehr

Das Stadt-Derby mit Hertha BSC winkt - der 1. FC Union Berlin ist Spitzenreiter der 2. Bundesliga und unbeirrt auf Aufstiegskurs. Das Siegtor gegen Nürnberg schoss Philipp Hosiner, der harte gesundheitliche Rückschläge wegstecken musste.
Titelbild
Der 1. FC Union Berlin um Cheftrainer Jens Keller feierte die Tabellenführung.Foto: Soeren Stache/dpa
Epoch Times21. März 2017

Berlin (dpa) – „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, schallte es durch das Stadion An der Alten Försterei in Berlin-Köpenick. Das Trainerteam um Chefcoach Jens Keller vollführte Freudensprünge.

Der 1:0 (0:0)-Erfolg des 1. FC Union gegen den 1. FC Nürnberg brachte den Sprung an die Tabellenspitze der 2. Bundesliga – die Stadt-Derbys gegen Hertha BSC rücken immer näher. „Wir freuen uns über diese Situation, aber es sind noch neun Spiele. Wir haben im Moment eine gute Ausgangsposition“, sagte Keller und blieb auch im überbordenden Jubel kühl kalkulierender Realist. Mit 50 Punkten verdrängte Union den VfB Stuttgart (49) von der Tabellenspitze.

Der Mann des Tages war ein Ersatzspieler mit einer unglaublichen Kranken- und Genesungs-Geschichte: Philipp Hosiner, der in der Rückrunde nach der Verpflichtung des Top-Stürmers Sebastian Polter kaum noch zum Einsatz kam, schoss das alles entscheidende 1:0 in der 83. Minute. Zahlreiche Krankenhaus-Aufenthalte prägten in den vergangenen zwei Jahren sein Leben. Im Januar 2015 überstand der Österreicher einen Nieren-Tumor, im vergangenen Dezember einen Lungen-Kollaps.

„Ich wollte auch in den letzten Spielen zum Einsatz kommen. Da hat der Trainer auf andere Optionen zurückgegriffen. Ich bin froh, dass er mich heute gebracht hat“, sagte der überglückliche Torschütze. „Er hat mir auf den Weg mitgegeben, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollen. Das konnte ich schnell umsetzen.“ Keller lobte den fast verbissenen Trainingseifer Hosiners in den letzten Wochen. „Es freut mich unheimlich, dass gerade er das Tor gemacht hat.“

Zum sechsten Mal in elf Zweitliga-Serien steht Union auf dem ersten Tabellenplatz. Bisher war das dem Kultverein aber 2001/02, 2009/10 und 2013/14 nur jeweils im ersten Saisonviertel gelungen. In dieser Saison bestieg der Verein den Thron erstmals nach 25 Spieltagen. „Mich würde es eher freuen, wenn wir auch nach dem 34. Spieltag noch da oben stehen“, sagte Angreifer Steven Skrzybski, der auf die starke Heimbilanz verwies: „Keiner freut sich, wenn er gegen uns spielen muss.“

Vor allem in der Rückrunde ist Union eine Bank. Zum neunten Mal in Folge blieben die „Eisernen“ ungeschlagen. Mit dem sechsten Sieg in Folge stellten sie einen neuen Vereinsrekord in der 2. Liga auf und konnten im achten Zweitliga-Duell den Club erstmals überhaupt bezwingen.

In dieser Saison ist bei Union alles möglich – auch der direkte Aufstieg in die Bundesliga. Nach der Länderspielpause können die Berliner, die noch nie im Oberhaus spielten, in der Auswärtspartie bei Hannover 96 am 1. April einen direkten Aufstiegs-Konkurrenten abschütteln. „Das nächste Auswärtsspiel in Hannover wird sehr schwer. Aber ich glaube, dass der Druck in Hannover jetzt ein bisschen höher ist“, sagte Keller. „Wir werden weiter daran arbeiten, dass wir da blieben, wo wir sind.“



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