US-Trials: Schwimm-Star Phelps als Papa im Pool

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Michael Phelps will sich erneut für Olympische Spiele qualifizieren.Foto: Dave Hunt/dpa
Epoch Times24. Juni 2016
Er muss niemandem mehr etwas beweisen, will es aber trotzdem allen noch einmal zeigen. Michael Phelps ist bereit für das vorletzte Kapitel seiner herausragenden Karriere.

Ab Sonntag startet der 18-malige Schwimm-Olympiasieger bei den US-Trials in Omaha. Die Titelkämpfe sind die Qualifikation für die Sommerspiele in Rio. Nur die ersten beiden der jeweiligen Distanzen lösen das Ticket für die Einzelstrecken bei Olympia. Aufgrund der nationalen Dichte ist der Weg nach Brasilien auf manchen Lagen mitunter härter als der in Rio auf das Podest.

Phelps hat in Omaha über fünf Strecken gemeldet – jeweils 100 und 200 Meter Freistil und Schmetterling sowie die 200 Meter Lagen. Mit den Freistil-Rennen, so wird gemunkelt, will er Nationaltrainer Bob Bowman, der auch sein Coach ist, beweisen, dass er auch mit 30 Jahren noch mit der jüngeren Generation mithalten und sich so für einen Platz in den Staffeln empfehlen kann. Um dies zu schaffen, ist eine Platzierung in den Top sechs erforderlich.

Die weiteren Stars neben Phelps sind Ryan Lochte, Missy Franklin und Teenager-Sensation Katie Ledecky, die mit ihren 19 Jahren bereits neunmalige Weltmeisterin ist. „Die Big Four des Schwimmens beherrschen die Action bei den Olympic Trials“, hieß es auf der Internetseite von NBC.

Im Blickpunkt steht jedoch Phelps. Er will sich für seine fünften und diesmal wirklich letzten Spiele qualifizieren. Obwohl der Goldfisch mit seinen 22 Medaillen der erfolgreichste Athlet in der Geschichte der Olympischen Spiele ist, gibt es für ihn eine Premiere: Phelps springt erstmals als Papa in den Pool.

Am 5. Mai brachte seine Verlobte, Nicole Johnson, Sohn Boomer Robert zu Welt. Phelps unterbrach extra sein Trainingslager, um bei der Geburt dabei sein zu können. Aufgrund der Olympia-Vorbereitung ist die Zeit mit der Familie derzeit begrenzt, die Abschiede fallen ihm immer wieder schwer. Doch Phelps weiß, warum er die „Good bye’s“ auf sich nimmt. Und er weiß, dass er nach Rio jeden Tag Zeit für seinen Sohn haben wird. „Das führe ich mir immer wieder vor Augen“, sagt er.

Die Geburt seines Sohnes war ebenso einschneidend für Michael Fred Phelps wie seine Alkohol-Therapie im Herbst 2014. Nachdem er von der Polizei wegen überhöhter Geschwindigkeit gestoppt wurde, stellten die Beamten einen Blutalkoholwert von 1,4 Promille fest. Phelps wurde zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt, die Strafe endete am Sonntag.

Er verbrachte 45 Tage in einer Spezialklinik in Arizona. Die Zeit dort half ihm, sein Leben neu zu ordnen. Er traf sich mit seinem Vater, zu dem er kaum Kontakt hatte, seitdem sich die Eltern scheiden ließen, als Phelps neun Jahre alt war. Und er machte seiner Nicole einen Heiratsantrag.

„Ich lebe ein freieres, glücklicheres Leben. Ich fühle nicht mehr, dass ich irgendwelche Lasten mit mir herumtrage. Das ist ein unglaubliches Gefühl“, sagt Phelps. Bowman, mit dem er seit 20 Jahren zusammenarbeitet, bescheinigt seinem Schützling, „reifer, entspannter, beruhigter, friedvoller“ zu sein. Er wisse, was er wolle, habe ein ziemlich klares Bild davon, wie seine Zukunft aussehen solle, sagt der Coach.

Als Phelps nach den Sommerspielen in London erstmals seine Karriere beendet hatte, reiste er um die Welt, fand dies aber bald langweilig und stieg deshalb wieder in den Pool. Nun will er für seinen Sohn da sein und seine Nicole heiraten. Die Hochzeit ist kurz nach den Rio-Spielen geplant.

(dpa)

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