Zitterpartie, Pokalheld, Rückkehrer

Siegtorschütze, Torwart-Gigant und ein hochemotionales Comeback: Der Frankfurter Zitter-Sieg im Pokal-Viertelfinale hatte viele  Helden. Der Traum vom Finale in Berlin lebt, auch wenn Zweitligist Bielefeld mehr als nur ein ebenbürtiger Herausforderer war.
Titelbild
Rückkehrer Marco Russ mit Töchterchen auf dem Arm und Torschütze Danny Blum feiern den Einzug der Eintracht ins Pokal-Halbfinale.Foto: Andreas Arnold/dpa
Epoch Times1. März 2017

Zum ersten Mal seit zehn Jahren steht Eintracht Frankfurt im Halbfinale des DFB-Pokals. Auf dem Weg zum  Endspiel in Berlin fehlt dem hessischen Fußball-Bundesligisten nun nur noch ein Sieg.

Das 1:0 gegen Arminia Bielefeld am Dienstag bot zwar nur mäßiges Viertelfinal-Niveau, dafür aber viele Sieger im Trikot der Eintracht.

DAS COMEBACK: Kurz vor Abpfiff erhoben sich die 39 000 Zuschauer in der Commerzbank-Arena, Jubel brandete auf. Die Einwechslung von Marco Russ Sekunden vor dem Ende war der emotionale Höhepunkt eines Spiels, das zuvor wenig Highlights geboten hatte. 285 Tage hatte Russ nicht mehr gespielt – Ende der vergangenen Saison war bei dem Verteidiger Krebs diagnostiziert worden. Zwei Chemo-Therapien folgten. Russ kämpfte und besiegte die Krankheit. Jetzt die Gänsehaut-Rückkehr. „Ich war wie in einem Tunnel“, sagte Russ zu den Momenten vor der Einwechslung. Fast zwei Minuten musste der 31-Jährige an der Seitenlinie warten, bis der Ball endlich ins Aus ging und Russ für Youngster Aymen Barkok in die Partie kam. Ein Hauch gemessen an seiner langen Leidenszeit zuvor.

DER POKALHELD: Elfmeterheld in Runde eins, Elfmeterheld in Runde drei und jetzt schon wieder nicht zu überwinden: Lukas Hradecky ist in dieser Spielzeit der Pokalgarant der Eintracht. Der Finne bewahrte die Hessen mit mehreren Glanztaten vor einer Schmach gegen den  Zweitligisten. „Wir haben es dank einer überragenden Torwartleistung in die nächste Runde geschafft“, befand Trainer Niko Kovac. Kein Schlussmann hat in der laufenden Pokal-Saison mehr Schüsse entschärft als Hradecky.

SPIELER DES TAGES: Mehr als fünf Monate lang hatte Danny Blum nicht mehr in der Startelf der Eintracht gestanden. Zwischenzeitlich hatte den Offensivspieler ein Innenbandanriss außer Gefecht gesetzt. Gegen Bielefeld bekam der 26-Jährige wieder seine Chance, von Beginn an zu spielen – und wurde zum spielentscheidenden Akteur. In der sechsten Minute erzielte Blum das Siegtor und war auch danach einer der auffälligsten Spieler auf dem Feld. „Dass ich von Anfang an spiele, war eine kleine Überraschung für mich“, gab der Matchwinner zu. Das Vertrauen seines Trainers zahlte Blum vollends zurück.

DER SCHLENDRIAN: Die Torlos-Serie ist zwar vorbei, überzeugen konnte die SGE aber auch gegen Bielefeld nicht. „Glanzvoll war es nicht, aber das Ziel ist erreicht“, sagte Alex Meier. Coach Kovac wollte die Art und Weise „einfach links liegen lassen“. Für den Deutsch-Kroaten war „ein Sieg wichtig, von daher bin ich ganz entspannt“.

VERPASSTE CHANCEN: Ein aufmüpfiger Auftritt genügte dem Zweitligisten aus Ostwestfalen nicht. „Kompliment an meine Mannschaft für einen couragierten Auftritt“, sagte Bielefelds Trainer Jürgen Kramny. Im Kampf gegen den Abstieg erhofft sich der Coach von dem Pokalfight auf Augenhöhe Auftrieb für die kommenden Wochen. Auch Kovac lobte die Arminia: „Diese Mannschaft hat wirklich Qualität und eine tolle Moral.“ Ein solches Team könne in der 2. Liga „eigentlich gar nicht absteigen“, meinte Kovac. (dpa)



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