Video-Manipulation in Echtzeit – Wie ein deutscher Wissenschaftler Putins Gesicht steuert

Seit 2016 gibt es eine Technik, die in Echtzeit mit 3D-Webcam und Software jedes beliebige Gesicht auf einem Video komplett manipulieren kann. Stellt sich die Frage: Hat ein Politiker wirklich das gesagt, was im Video zu sehen ist?
Titelbild
So kann man Putin lächeln lassen ... ohne das im geringsten auffällt, dass er es nicht getan hat. Die Face2Face-Technik.Foto: Screenshot/Youtube-Video
Von 24. Juli 2017

Anfang April 2016 veröffentlichten fünf Wissenschaftler der Universität Erlangen / Nürnberg, des Max-Planck-Institutes und der Universität Stanford eine Technik, mit der nahezu jeder Computernutzer Videos in Echtzeit manipulieren kann – wobei Menschen, die im Video zu sehen sind, beliebige Sätze untergeschoben werden können.

Möglich wird dies durch eine Echtzeit-Animation der Gesichtsmimik. Man benötigt keine anspruchsvolle Ausrüstung, um einen „Sprechenden Klon“ zu erschaffen – eine normale 3D-Webcam und die passende Software genügen mittlerweile.

Die Autoren nannten ihre Studie „Face2Face: Real-Face Face Capture und Reenactment von RGB-Videos“ (Face zu Face – Gesichtsimitation mit echten Vorbildern und das Nachspielen von RGB-Videos).

Dieses Video zeigt, wie einfach man einen fiktiven Obama, Putin oder Trump erschaffen kann, ohne das die Täuschung auffällt:

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Anfangs ist im Hintergrund das originale Video zu sehen, rechts vorne die Person, die mit der Webcam aufgenommen wird. Diese verändert ihre Mimik, die Mundform, tut so, als ob sie bestimmte Sätze spricht. Durch die dazugehörige Software wird diese Veränderung simultan auf die Originalperson im Video übertragen.

Gefährlich: Hat ein Politiker gesagt, was da im Video zu sehen ist???

So einfach kann man Putin lächeln lassen … ohne dass im geringsten auffällt, dass er es nicht getan hat. Dazu benötigt man nur ein Video von einer Pressekonferenz der Präsidenten Trump, Putin oder Obama und ein wenig Übung.

Die Erfinder dieses Prinzips fühlen sich gezwungen, ihre Absichten zu erklären:

„Unser Demo-Video ist rein forschungsorientiert … unser Ziel ist, die Fähigkeiten moderner Computer und grafischer Technik zu demonstrieren und sie in einer unterhaltsamen Art und Weise zu vermitteln“.

Computergenerierte Videos werden seit 30 Jahren in der Kinotechnik verwendet. Nahezu jeder Kinofilm enthält einen signifikanten Prozentsatz an „synthetisch erzeugten Inhalten“, nicht nur der berühmte „Herr der Ringe“.

Jedoch: Die Ergebnisse sind schwer von der Realität zu unterscheiden und es bleibt unbemerkt, dass der Inhalt nicht real ist. Neu daran ist, dass normale Videos in Echtzeit auf einem normalen PC bearbeitet werden können.

Video: Nichts ist real – wie ein deutscher Wissenschaftler Putins Gesicht steuert

 

Eine andere Technik von 2014 – da sind die Manipulationen eher erkennbar

Das folgende Video zeigt Möglichkeiten der Technik von 2014, also noch vor der neuen Studie aus Stanford.

Hier sind die Manipulationen leichter zu entdecken.



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