China: Masanjia-Zeugen der Folter zum Schweigen gebracht

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Zhu Guiqin, Ehemalige Gefangene im Masanjia Arbeitslager
Epoch Times22. April 2013

Wegen Berichten über massive Menschenrechtsverletzungen ist das Masanjia Arbeitslager in die Schlagzeilen geraten.

Doch auch vor einem detaillierten Bericht über die Situation im Lager am 6. April hatten Chinas Führer bereits über eine Reform des umstrittenen Strafsystems nachgedacht – behaupten sie zumindest.

Die Provinz Liaoning, wo sich Masanjia befindet, hat ein Ermittlerteam beauftragt, den Folteranschuldigungen nachzugehen. Diese ehemalige Insassin wollte sich den Ermittlern anschließen, wurde aber abgewiesen. Sie meint auch zu wissen, warum.

[Zhu Guiqin, Ehemalige Gefangene im Masanjia Arbeitslager]:
„Es gab eine geheime Anordnung, dass die Untersuchung schnell abgewickelt werden soll. Es sollte versucht werden, die öffentlich Meinung über die Folter in Masanjia umzulenken, um sogenannte ‚ausländische Kräfte’ daran zu hindern, das Image der Kommunistischen Partei zu trüben.“

Zhu sprach über diese geheime Anweisung. Am Wochenende tauchte sie im Internet auf. Zhang Cahoying, der neue Chef von Liaonings Arbeitslagersystem, hat sie herausgegeben.

Zhang ist einer der Beamten, die die Untersuchung von Masanjia leiten. Das Problem – er selbst war einmal Direktor des Lagers.

[Heng He, NTD China-Analyst]:
„Zhang ist in den letzten zehn Jahren viel in Masanjia gewesen. All die Folter dort hat unter seiner Aufsicht stattgefunden. Jetzt leitet er das Ermittlungsteam? Was könnte er schon anderes machen, als die Geschehnisse dort zu verschleiern.“

Li Wenjuans Erlebnisse untermauern diese Theorie. Die ehemalige Finanzbeamtin war 2006 in Masanjia gefoltert worden. Am Samstag hatte sie versucht, sich beim Ermittlungsteam einzuschreiben. Die Behörden von Liaoning hatten die Bürger dazu eigeladen und gesagt, die Ermittlungsresultate würden veröffentlicht.

Doch stattdessen war Li einen ganzen Tag lang von der Polizei verfolgt worden. Gegenüber NTD sagte Li, sie habe Angst, weiter zu sprechen.

Das Lens Magazine hatte als erstes Medium vom Festland China über die systematischen Misshandlungen in den Arbeitslagern berichtet. Li sagt, die Polizei von Liaoning suche nun nach anderen im Bericht erwähnten Personen. Diese sollten eine Garantie unterschreiben, nichts mehr über die Zustände in den Lagern auszuplaudern.



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