Bei Geflügelpest: Hartgekochte Eier und gut durchgegarter Gänsebraten sind sicher

Es besteht nach Behördenangaben bisher keinerlei Grund zu übermäßiger Besorgnis: Die zirkulierende Virusvariante ist bisher nicht als gefährlich für Menschen aufgefallen, betroffen sind bislang zudem nur einige wenige, zumeist auch eher kleinere Haltungen.
Titelbild
Schutzanzüge tragen Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in Grumby. In einer Massentierhaltung in dem Örtchen im Kreis Schleswig-Flensburg werden nach dem Ausbruch der Geflügelpest 30 000 Hühner getötet.Foto: Daniel Bockwoldt, dp/dpa
Epoch Times14. November 2016

Die Geflügelpest ist in Deutschland erneut auf dem Vormarsch, erste Tierhaltungsbetriebe sind befallen. Für die betroffenen Agrarunternehmer ist das eine Katastrophe, aber auch unter Verbrauchern steigt die Unsicherheit. Denn gerade in der Weihnachtszeit stehen in vielen Familien Enten- oder Gänsebraten auf dem Speiseplan.

Allerdings besteht nach Behördenangaben keinerlei Grund zu übermäßiger Besorgnis: Die zirkulierende Virusvariante ist bisher nicht als gefährlich für Menschen aufgefallen, betroffen sind bislang zudem nur einige wenige, zumeist auch eher kleinere Haltungen. Darüber hinaus ist der Verzehr von durchgegarten Fleisch oder Eiern ohnehin sicher.

Was ist Geflügelpest?

Als Geflügelpest bezeichnen Experten jene Varianten der aviären Influenza oder auch Vogelgrippe, die sich als aggressiv entpuppen und daher für Vögel hochgradig tödlich sind. Der derzeit in Deutschland und Europa kursierende Typ H5N8 gehört zu den hochpathogenen Varianten. Er befiel schon 2014 und 2015 Geflügelbetriebe in der EU.

 Ist das Virus für Menschen gefährlich?

Es gibt durchaus Erregerstämme, die für den Menschen eine Gefahr darstellen, etwa der berüchtigte Subtyp H5N1 oder zu einem geringeren Grad der Subtyp H7N9. H5N8 gehört den bisher vorliegenden Informationen aber nicht dazu. Den Gesundheitsbehörden sind keine Fälle bekannt, in denen dieser Stamm bei Menschen Erkrankungen ausgelöst hätte.

Es gibt lediglich eine gewisse Restunsicherheit. Diese besteht laut dem für Tiergesundheit zuständigen Friedrich-Löffler-Institut darin, dass sich Erreger verändern können. Das passiert bei allen Grippeviren, deshalb gibt es jedes Jahr für Menschen auch eine neue Schutzimpfung. Nicht ganz ausgeschlossen werden kann deshalb, dass ein mutierender Subtyp H5N8 gegebenenfalls auch Menschen befällt.

Wie kann das Virus auf den Menschen übertragen werden?

Geflügelpest wird durch Kot infizierter Vögel sowie deren Nasen- und Speichelsekret weitergeben. Für eine Übertragung ist daher sehr enger Kontakt zu Geflügel notwendig.

Tatsächlich traten praktisch alle Infektionen mit Geflügelpesterregern wie H5N1 oder H7N9 bei Menschen auf, die direkt mit lebenden oder toten Vögeln zu tun hatten. Für die Bevölkerung außerhalb von Tierhaltungen oder Verarbeitungsbetrieben ist die Gefahr nach allgemeiner Einschätzung der Gesundheitsbehörden dementsprechend sehr gering.

Übertragungen von Mensch zu Mensch gab es dem Robert-Koch-Institut zufolge so gut wie nie. Offenbar können sich die Erreger zumindest bisher nur schlecht an menschliche Zellen ankoppeln. Es gab weltweit bislang nur wenige Fälle, bei denen sich H5N1 oder H7N9 mutmaßlich durch engsten Kontakt von Kranken weiter auf Angehörige verbreitete. In ganz vereinzelten Fällen ist der genaue Weg der Infektion auch nicht geklärt. Hinweise auf ein gravierendes Pandemie-Risiko gibt es bisher allerdings nicht.

 Kann ich meine Frühstückseier oder meinen Festtagsbraten noch essen?

Die Behörden sehen bei der Einhaltung gewisser grundlegender Zubereitungs- und Hygieneregeln, wie sie etwa auch aus Sorge vor Salmonellen in aller Regel ohnehin üblich sind, kein Problem. Bereits vergleichbar geringe Hitze von 70 Grad oder mehr tötet Geflügelpesterreger zuverlässig ab. Wer rohes Hühnerfleisch oder Eier ganz durchgart, geht daher nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kein Risiko ein.

Lediglich auf Speisen mit rohen Eiern wie etwa Tiramisu sollten Verbraucher demnach im Zweifelsfall verzichten, weil auch Eier infizierter Tiere das Virus in sich tragen. Ob sich Menschen auf diese Weise aber tatsächlich anstecken können, ist nicht erwiesen.

Zudem sind deutsche Tierhaltungen mit der Ausnahmen einzelner, zumeist kleinerer Betriebe in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bislang gar nicht betroffen. Bei Infektionen greifen außerdem Krisenmaßnahmen, die verhindern, dass Produkte von den Höfen weiter in den Handel kommen. So macht sich der hochpathogene Erreger in den Beständen schnell bemerkbar, etwa durch Todesfälle. Die Betriebe werden dann sofort gesperrt.  (afp)



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