Wasserproblem in Asse laut Bundesamt nicht nur durch Pumpen zu lösen

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Asse II: Täglich laufen 12.000 Liter Salzlösung ein.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times11. Juli 2012

Remlingen – Im Streit um die sogenannten Notfallmaßnahmen im Atommülllager Asse hat der Betreiber den Forderungen von Umweltschützern nach dem Einbau von mehr und stärkeren Pumpen teilweise widersprochen. Große Wassereinbrüche im Bergwerk ließen sich nicht alleine durch eine höhere Pumpkapazität beherrschen, sagte am Dienstag ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).

Alle bisher erlebten Absaufszenarien von Salzbergwerken hätten gezeigt, dass sich die Zuflussrate immer exponentiell entwickele, fügte der Sprecher hinzu. „Das heißt, es fängt sehr langsam an und kann nach kurzer Zeit bereits mehrere tausend Kubikmeter pro Tag betragen.“

Pro Tag 12.000 Liter

Die von Bürgerinitiativen geforderte Erhöhung der Pumpleistung spiegele daher nur einen scheinbaren Sicherheitsgewinn wider, der erreichbare Zeitgewinn für die Sicherheit des Bergwerks sei begrenzt. Der Asse 2-Koordinationskreis hatte mehr als 25.000 Unterschriften für die Forderung nach mehr Pumpenkapazität in der Asse gesammelt. Gegenwärtig laufen jeden Tag rund 12.000 Liter Salzlösung in das Bergwerk. Die vom BfS installierten Pumpen können nach Angaben der Behörde Wassermengen von bis zu 500.000 Liter bewältigen.

Bei der Asse handele es sich um ein räumlich begrenztes und im Wesentlichen verfülltes Bergwerk, sagte der BfS-Sprecher weiter. Es sei auch nicht bekannt, an welchen weiteren Stellen die Zutritte noch erfolgen könnten. Die Pumpleistung und die Menge an fassbaren Lösungen könne deshalb nicht beliebig ausgebaut und erhöht werden.

Ebenfalls nicht durch mehr Pumpleistung zu lösen sei die Situation, dass sich der Lösungszufluss in Richtung der Einlagerungskammern verlagert und die Lösung mit den Abfällen in Kontakt komme. Das aufgefangene Wasser müsse dann als radioaktiver Abfall behandelt und entsorgt werden. „Kontaminierte Lösungen können nicht in beliebigen Mengen abgepumpt und entsorgt werden“, erklärte das Bundesamt. „In diesem Fall kann sogar ein Lösungszufluss von weit weniger als 500 Kubikmetern pro Tag dazu führen, dass die Situation nicht mehr beherrscht werden kann.“ (dapd)



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