Expertin warnt vor Rollback bei der Energiewende

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HochspannungsleitungFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. April 2017

Die Berliner Energieexpertin Claudia Kemfert warnt mit drastischen Worten vor einem Rollback bei der Energiewende. Die alten Energien und Klimaskeptiker gingen nicht kampflos vom Platz, sondern nutzten Propaganda und „Fake News“, um die öffentliche Meinung umzupolen: „Es herrscht Krieg zwischen der alten und der neuen Energiewelt, das fossile Imperium schlägt zurück“, sagte die Professorin der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagsausgabe). Dies gelte nicht nur für die USA, wo Präsident Donald Trump eine Regierung aus Klimaskeptikern, Atomlobbyisten und Öl-Industriellen um sich geschart habe, sondern auch in Deutschland.

Hierzulande gebe gibt es zwar nur wenige Politiker, die sich offen gegen die Energiewende aussprächen, doch werde hinter den Kulissen hart gekämpft. „Zwar wird so getan, als seien alle Maßnahmen im Sinne der Energiewende. Doch dann werden genau gegenteilige Entscheidungen gefällt, etwa die Begrenzung des Ausbaus erneuerbarer Energien, die Einführung eines Kohlevorrangs, Kohleabwrackprämien oder überdimensionierte Netze“, sagte Kemfert, die Leiterin der Energieabteilung beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin ist. Zudem würden Falschbehauptungen zum Umbau des Energiesystems verbreitet, die sich in den Köpfen der Menschen festsetzten. Als Beispiele nannte Kemfert: „Mit der Energiewende drohten Blackouts, wir bräuchten Kohlekraftwerke für die Grundlast, es bedürfe eines umfangreichen Netzausbaus, damit der Strom von der Nordsee nach Bayern gelangen könne.“ Die Energiewende-Gegner betrieben professionelle Lobbyarbeit mit einprägsamen Slogans, emotionalen Bildern und Schlagworten. „Die PR-Profis denken sich post-faktische Aussagen aus, die sie in Varianten testen, um dann die erfolgreichsten Formulierungen mittels sozialer Medien zu verbreiten. Dort finden sie großes Echo und Gehör.“ Kemfert sagte, die Wissenschaft sei gefordert, hier Aufklärung zu leiten. „Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen eindeutig, dass aufgrund des Klimawandels, der geopolitischen Ressourcenkonflikte, der wirtschaftlichen Ungleichheit und drohender Kriege der Umstieg auf erneuerbare Energien nicht nur wirtschaftlich lohnend, sondern demokratiefördernd und somit friedensstiftend ist“, sagte sie. (dts)



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