„Friederike“ einer der stärksten Stürme des vergangenen Jahrzehnts

"Friederike" war einer der stärksten Stürme in Deutschland seit dem Orkan "Kyrill", der genau vor elf Jahren über Deutschland fegte. Nach der zeitweisen Einstellung des Bahnverkehrs rollten die Züge am Freitag zum großen Teil wieder.
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„Friederike” sorgte für Chaos in Deutschland.Foto: MARKUS KLUEMPER/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Januar 2018

„Friederike“ war einer der stärksten Stürme in Deutschland seit dem Orkan „Kyrill“, der genau vor elf Jahren über Deutschland fegte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sprach von einem „Orkan der Königsklasse“.

Nachdem am Donnerstagnachmittag der Fernverkehr bundesweit eingestellt worden war, rechnete die Deutsche Bahn nun für das Wochenende mit einer weitgehenden Normalisierung. Am Freitag waren alle Metropolen wieder erreichbar.

Der Wintersturm „Friederike“ war am Donnerstag vor allem über den Westen, Norden und die Mitte Deutschlands gefegt und hatte erhebliche Schäden verursacht. Allein die Bahn sprach von Millionenschäden am Schienennetz und mehr als 200 beschädigten Streckenabschnitten. Dem DWD zufolge erreichte „Friederike“ Spitzengeschwindigkeiten von knapp 138 Stundenkilometern im thüringischen Gera und sogar 203 Stundenkilometern auf dem Brocken.

Mindestens acht Menschen starben. In Sachsen-Anhalt erlagen am Donnerstagabend zwei Männer ihren schweren Verletzungen, einer war bei Sicherungsarbeiten von einem Hausdach abgestürzt, ein 34-Jähriger von einem umstürzenden Baum getroffen worden.

Im Osten Deutschlands waren am Freitag noch tausende Haushalte ohne Strom. Wie der Netzbetreiber Mitnetz Strom mitteilte, betraf dies noch rund 14.000 Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Teilweise konnten die Mitarbeiter die Leitungen und Anlagen noch nicht erreichen, weil Straßen und Waldgebiete weiterhin blockiert oder gesperrt waren.

Nach der bundesweiten Einstellung des Fernverkehrs nahm die Deutsche Bahn am Freitag den Betrieb wieder auf. Im Süden Deutschlands verkehrten die Züge bereits seit dem Morgen weitgehend normal. Auch im Regionalverkehr wurde der Betrieb nach und nach wieder aufgenommen. Die Fahrgäste mussten sich aber weiterhin auf „erhebliche Einschränkungen“ einstellen, vor allem in den besonders vom Sturm betroffenen Landesteilen wie Nordrhein-Westfalen.

Nach dem Abzug des Sturms machten vor allem dem Norden noch Schnee und Glatteis zu schaffen, es gab zahlreiche Unfälle. In der Gemeinde Treia in Schleswig-Holstein verlor nach Polizeiangaben der Fahrer eines mit Getränkekisten beladenen Sattelzugs die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Auflieger des 40-Tonners landete in einem Wohn- und Geschäftshaus, das schwer beschädigt wurde. Eine Wand stürzte ein. Auch andernorts rutschten Lastwagen von den Straßen, fuhren sich fest oder kamen an Steigungen nicht mehr weiter.

In Thüringen berichtete die Autobahnpolizei am Freitagmorgen von zehn Unfällen binnen einer Stunde, weil Autofahrer trotz Schneefalls zu schnell fuhren. Im Landkreis Gotha geriet am Morgen ein mit sieben Schulkindern besetzter Transporter auf winterlicher Straße auf die Gegenfahrbahn und stieß dort mit einem Auto zusammen. Die Kinder sowie die Fahrer beider Wagen wurden verletzt.

Für die Häufung von schweren Stürmen in Deutschland seit September macht der DWD eine seit dem Herbst vorherrschende Westwetterlage verantwortlich. Dabei ziehen Tiefdruckgebiete in rascher Abfolge vom Nordatlantik meist von Island kommend über die Nordsee nach Südskandinavien und beeinflussen mit ihren Ausläufern Mitteleuropa. An ihrer Südflanke bilden sich bei großen Temperaturgegensätzen immer wieder Randtiefs, die sich dann zu Sturmtiefs entwickeln können. (afp)



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