Ist industrielle Geflügelhaltung Auslöser für Vogelgrippe H5N8?

Für den Verein PROVIEH ist die Faktenlage eindeutig: Wildvögel können den Vogelgrippeerreger in sich tragen, vornehmlich stecken sie sich jedoch zum Beispiel durch den Kontakt mit Exkrementen, Abfällen und kontaminierte Futtermittel aus der industriellen Geflügelhaltung an.
Titelbild
Masthähnchen-Haltung der Agrarproduktionsgesellschaft Agp Lübesse (Mecklenburg-Vorpommern).Foto: Jens Büttner/Archiv/dpa
Epoch Times10. November 2016

Der Verein PROVIEH benennt folgende Fakten zur aktuellen Vogelgrippe H5N8:

– Bislang sind Wildvögel in Schleswig-Holstein und möglicherweise Baden-Württemberg betroffen.

– Das Friedrich-Löffler Institut behauptet wie auch in der Vergangenheit felsenfest, dass Wildvögel für die Verbreitung von H5N8 verantwortlich sind.

– Hauptverbreiter des Virus ist jedoch die industrielle Massentierhaltung.

– Wildvögel können den Vogelgrippeerreger in sich tragen, vornehmlich stecken sie sich jedoch zum Beispiel durch den Kontakt mit Exkrementen, Abfällen und kontaminierte Futtermittel aus der industriellen Geflügelhaltung an.

– Durch den Handel mit Zuchttieren, oder den Transport von Schlachtgeflügel bei Missachtung von Hygienemaßnahmen wird die Ausbreitung von Vogelgrippe vorangetrieben.

– Leidtragende sind die Wildvögel und das freilaufende Geflügel – letzteres wird jetzt wieder in Ställe eingesperrt, für die Halter von Weihnachtsgänsen der blanke Horror.

Vogelgrippe / Geflügelpest

Vogelgrippe (klassische Geflügelpest) zählt zu den Geflügelkrankheiten. Es ist eine ansteckende Virusinfektion, bei der die Tiere unter hohem Fieber, Atemnot, Ausfluss aus dem Schnabel und den Augen sowie an Durchfall leiden. Außerdem kann man zentralnervöse Störungen und Unterhautblutungen an Kopfhängen und Füßen beobachten. Durch das Berühren von Kot oder von verendeten Tieren kann der Mensch sich anstecken. Allerdings treten in der Regel nur leichte Grippesymtome oder Bindehautentzündungen auf. In Ausnahmefällen kann es zu einer schweren Lungenentzündung mit Todesfolge kommen.

Intensivtierhaltung bietet optimale Bedingungen für Entstehung einer Vogelgrippe

Vogelgrippe entsteht, wenn ein harmloses Virus für längere Zeit in großen Geflügelbeständen zirkuliert und zu einem hoch ansteckenden Virus mutiert. Die Intensivtierhaltung bietet dafür optimale Bedingungen, weil das Virus in kurzer Zeit sehr viele Wirte durchlaufen kann. Zudem führen stickige Luft, Dauerstress und mangelnde Hygiene während der Mast zu einem schwachen Immunsystem des Geflügels. Nur leicht infizierte Tiere könnten zwar ohne gesundheitliche Folgen verzehrt werden. Trotzdem werden diese Tiere aber vorsorglich gekeult – das gilt auch für völlig gesunde Bestände, die in der Nähe eines Betriebes liegen, auf dem eine harmlose Virusvariante festgestellt wurde. Hierbei mögen jedoch wirtschaftliche Gründe im Vordergrund liegen.

Die Ausbreitung der Vogelgrippe erfolgt durch Handel mit Geflügel und Geflügelprodukten, sowie durch die Abfälle (Abluft, Gülle). Die weltweite Verknüpfung der Geflügelindustrie spielt dabei eine große Rolle. Die Theorie, dass die Vogelgrippe durch Wildvögel übertragen wird ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt und dient höchstens als Ausrede der Geflügelindustrie. So folgte z.B. das Virus den Wildvögeln nicht in ihre Überwinterungsbiete, sondern breitete sich in etwa entlang der menschlichen Transportwege aus.

Ein Verbot der Freilandhaltung schützt also nicht vor der Vogelgrippe.

Quellen:

Alle Jahre wieder… Fakten zur Vogelgrippe

(PROVIEH/mh)



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