Grüne Woche laut WWF nicht grün genug

Titelbild
(Josef Jelkic/The Epoch Times Deutschland)
Von 22. Januar 2009

Besucher der internationalen Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau „Grüne Woche“ in Berlin bekamen ihre ersten Informationen bereits vor der Tür: Als Früchte und Gemüse verkleidete WWF-Aktivisten verteilten vor dem Eingang Luftballons mit der Aufschrift „Landwirtschaft klimafreundlich machen!“ und klärten darüber auf, dass der Anteil der Landwirtschaft an den klimaschädlichen Treib-hausgasen weltweit bei mindestens 14 Prozent liege – genauso hoch wie der Anteil der Bereiche Transport und Industrie. In Deutschland sei die Landwirtschaft für sechs Prozent aller Treibhausgase verantwortlich. Der WWF-Agrarexperte Matthias Meißner sagt: „Rechnet man hinzu, wie viele Klimagase etwa durch den Import von Futtermitteln entstehen, ist die Bilanz wesentlich schlechter. Denn oft werden Wälder gerodet und Moore trockengelegt, um Viehfutter zu erzeugen. Bei diesen Landnutzungsänderungen entstehen weltweit noch einmal 18 Prozent aller Klimagase.“

Drei Klimagase aus der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft emittiert die drei Treibhausgase Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Eine Tonne Methan entspricht in ihrer klimaschädlichen Wirkung 21 Tonnen Kohlendioxid, Lachgas ist sogar 310mal klimaschädlicher als CO2. Lachgas entstehe laut WWF unter anderem in Böden, die mit stickstoffhaltigen Düngern behandelt wurden. Methan stoßen Wiederkäuer wie Rinder und Schafe aus.

Einfache Maßnahmen

Dieser Ausstoß ließe sich gemäß dem WWF-Experten Meißner drastisch reduzieren, wenn Mist und Gülle in geschlossenen Behältern gelagert und in großem Umfang in dezentralen Biogasanlagen verarbeitet werden würde. „Wenn die Landwirtschaft konsequent klimafreundlich arbeitet, kann sie viel zum Schutz des Weltklimas beitragen“, sagt er.

Der WWF fordert „einen Plan, wie die Landwirtschaft die selbst verursachten Klimagase zurückfahren will.“ Die Politik solle die Bauern dabei finanziell unterstützen und wo nötig mit Gesetzen Verbesserungen erzwingen.

Erschienen in The Epoch TImes Deutschland Nr. 03/09

(Josef Jelkic/The Epoch Times Deutschland)
(Josef Jelkic/The Epoch Times Deutschland)


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