Osterfeuer können für Hase und Igel zur tödlichen Falle werden

In Deutschland werden am Ostersamstag die traditionellen Osterfeuer entzündet. Nicht selten geraten die Flammen aber außer Kontrolle. Auch für Tiere sind die Feuer eine Gefahr.
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IgelFoto: JULIAN STRATENSCHULTE/AFP/Getty Images
Epoch Times6. April 2017

Bald lodert und knistert es wieder überall in Deutschland: Vielerorts werden am Ostersamstag die traditionellen Osterfeuer entzündet. Nicht selten geraten die Flammen aber außer Kontrolle. Zudem können sie Tiere gefährden, die sich unter dem Holz verstecken. Der Deutsche Feuerwehrverband und Umweltschützer raten deshalb, einige Vorsichtsregeln zu beachten:

WAS DARF VERBRANNT WERDEN?

Abfälle wie Haus- und Sperrmüll, lackiertes und behandeltes Holz, Spanplatten, Reifen oder Plastik haben im Osterfeuer nichts zu suchen. Werden mit Holzschutzmitteln behandelte Stücke verbrannt, können giftige Gase entstehen, die mit dem Rauch eingeatmet werden, warnt der Naturschutzbund Deutschland. Verbrannt werden darf nur der jährlich anfallende Pflanzenschnitt – gut getrockneter Baum- und Strauchschnitt oder Reisig.

MÜSSEN OSTERFEUER GENEHMIGT WERDEN?

Größere Osterfeuer werden in der Regel von örtlichen Vereinen und Gruppen organisiert. Sie müssen die Veranstaltung bei der zuständigen Behörde anmelden. Wer in seinem eigenen Garten ein kleines Lagerfeuer macht, muss dies nicht melden. Viele Kommunen sind aber bemüht, die Zahl der Feuer wegen der Feinstaubbelastung möglichst gering zu halten.

WAS IST ZUM SCHUTZ VON TIEREN ZU BEACHTEN?

Große Reisighaufen sind ein bevorzugter Lebensraum für Kleintiere. Käfer, Wildbienen, Kröten, Hasen, Igel und Wiesel suchen dort einen sicheren Unterschlupf. Auch viele Vögel beginnen bereits mit dem Nestbau. Vogelarten wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Heckenbraunelle brüten sehr gern in solchen Reisighaufen. Damit die Tiere nicht im Osterfeuer verbrennen, sollten Äste und Zweige laut der Umweltschutzorganisation BUND erst kurz vor dem Abbrennen zusammengestellt oder noch einmal komplett umgeschichtet werden.

WELCHER SICHERHEITSABSTÄNDE SOLLTEN EINGEHALTEN WERDEN?

Wegen des Rauchs und der Hitze sollte ein ausreichender Sicherheitsabstand beachtet werden – und zwar mindestens 50 Meter zu Gebäuden und Bäumen und mindestens 100 Meter zur nächsten Straße.

KÖNNEN BRANDBESCHLEUNIGER VERWENDET WERDEN?

Brennbare Flüssigkeiten wie Benzin oder Spiritus bergen ein hohes Risiko. Es besteht Explosionsgefahr. Besser ist es, Holzspäne, dünne Zweige oder Grillanzünder zu verwenden. Auch der Funkenflug kann bei stärkerem Wind gefährlich werden. Auf Strohballen nahe dem Osterfeuer lässt es sich zwar bequem sitzen. Es besteht aber die Gefahr, dass sich das Stroh allein durch die Hitzestrahlung entzündet. Außerdem sollte nicht zu feuchtes Holz verbrannt werden, weil sich sonst viel Rauch entwickelt und Nachbarn sich dadurch belästigt fühlen könnten.

WAS IST BEI VERBRENNUNGEN ZU TUN?

Vorsicht ist vor allem bei kleineren Kindern angebracht. Sie unterliegen schnell der Faszination des Feuers und unterschätzen die Gefahr. Die Feuerstelle sollte auf jeden Fall so lange beaufsichtigt werden, bis sie komplett erkaltet ist. Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Verletzungen, ist erste Hilfe zu leisten.

Kleinere Verbrennungen werden am besten sofort mit zehn bis 20 Grad kaltem Wasser gekühlt – und zwar maximal zehn Minuten lang. Bei großflächigen Verbrennungen sollten die betreffenden Stellen nur ganz kurz abgelöscht werden. Längere Kühlung führt zur Komplikationen. Auf jeden Fall ist sofort der Notarzt über die Notrufnummer 112 zu alarmieren. (afp)



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