Ziviler Ungehorsam im Maisfeld – Boykott von „Landliebe“

Epoch Times20. August 2006

„Gentechnisch verseuchter Honig ist das BSE der Imker“, sagt Michael Grolm, Initiator von „Gendreck weg“. Der Aktivist für zivilen Ungehorsam ist Imker und ist davon überzeugt, dass allein mit Unterschriften-Aktionen und Demos Deutschland niemals Gentechnik-frei bleiben wird. In Stuttgart hat er eine Anti-Gentechnik-Demonstration organisiert. 10.000 Leute kamen, aber in der Politik hat sich nichts geändert. „Deshalb haben wir überlegt, wie wir Erfolge von Bürgerinitiativen auf unsere Situation übertragen können.“ Sowohl bei der Anti-Atomkraft- wie in der Friedensbewegung waren ziviler Ungehorsam im Spiel.

Die sich daraus ergebende Initiative: Die Vernichtung von Genpflanzen anzukündigen und damit für ein großes Medieninteresse zu sorgen, aber auch die Verhaftung zu riskieren. Das heißt bereit zu sein, die Konsequenzen bürgerlichen Ungehorsams in Kauf zu nehmen.

Die Aktivisten verpflichten sich, keine Gewalt anzuwenden. Sie reißen die genmanipulierten Pflanzen mit eigenen Händen aus und zertrampeln sie. „Uns ist es ernst“, sagt Michael Grolm, „das wollen wir öffentlich beweisen.“

Bei einer entsprechenden Aktion in Badingen bei Berlin wurden trotz Polizeieinsatz tausende Genpflanzen zerstört. 60 der 100 Aktivisten wurden festgenommen. Die Polizei half durch Handgemenge auf dem Feld beim Zerstören der Pflanzen kräftig mit. Natürlich unfreiwillig.

Doch insgesamt ging die Auseinandersetzung fair ab, berichten die Anti-Gentechnik-Aktivisten. Weder die Polizei noch die Aktivisten waren gewalttätig.

In den USA sind bereits 50 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, danach folgen Argentinien und Brasilien. In Europa sind es erst 60.000 Hektar Gen-Felder – davon etwa 1.000 Hektar in Deutschland.

Die jetzige Bundesregierung hat den Anbau von Genpflanzen erleichtert. In der Schweiz, Österreich, Polen und in Frankreich ist der Anbau gesetzlich verboten.

In Deutschland musste die Marke „Landliebe“ in diesem Frühjahr zugeben, in ihren Produkten gentechnisch manipulierte Pflanzen zu verwenden, weigerte sich aber in Zukunft darauf zu verzichten. Das Problem können jetzt nur noch Verbraucher durch Boykott von „Landliebe“-Produkten lösen. Quelle:

Franz Alt 2006



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