Organentnahme an lebenden Menschen in China

Enver Tohti ist Angehöriger einer ethnischen Minderheit in China, den Uighuren. Er ist auch der erste Chirurg, der zugibt, selber an Zwangsorganentnahmen an noch lebenden Menschen beteiligt gewesen zu sein.
Titelbild
Foto: NTD
Epoch Times28. Dezember 2011

Der uigurische Flüchtling und ehemalige Chirurg Enver Tohti erzählte NTD, wie er früher illegale Organentnahmen an noch lebenden uigurischen Gefangenen vorgenommen hatte.

Tohti ist der erste Chirurg, der zugibt, selber Organentnahmen an noch lebenden Menschen durchgeführt zu haben. Eine Methode, die laut Berichten an Glaubensgefangenen in China durchgeführt wird.

Tohti erzählte bei einer Kundgebung in England, was sich vor 16 Jahren zugetragen hatte. Damals wurde ihm befohlen, von einem hingerichteten Gefangenen die Organe zu entfernen.

„Damals war mein erster Gedanke, dass diese Person noch lebt. Obwohl er hingerichtet wurde, traf die Kugel die rechte Seite der Brust. Sie haben nicht in die linke Seite geschossen, wo sich das Herz befindet, sondern nach rechts gezielt, damit die Person am Leben bleibt, bis wir die Organe entfernt hatten,“ so Tohti.

Der Autor und Menschenrechtsadvokat Ethan Gutmann schrieb Anfang des Monats in einem Artikel des Weekly Standard über Enver Tohti. Sein Bericht ist der aktuellste über systematischen Organraub durch Chinas Regime an noch lebenden Menschen.

Laut Gutmann und anderen Menschenrechtsexperten, wie den kanadischen Rechtsanwälten David Kilgour und David Matas, wird diese Praxis bis heute auch bei anderen Gruppierungen angewandt. Kilgour und Matas gehen in ihrem Bericht „Blutige Ernte“ von systematischem Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden aus.

Falun Gong ist eine buddhistische Schule, die seit 1999 von Chinas Regime verfolgt wird. Gutmann untersuchte diese Anschuldigungen ebenfalls. Laut seiner Schätzung wurden etwa 65.000 Falun Gong-Praktizierende Opfer des Organraubs.

Enver Tohti erinnern solche Anschuldigungen an eine Vergangenheit, die er lieber vergessen würde: „Als ich vom Organraub der kommunistischen Partei an noch lebenden Menschen erfuhr, wurde mir klar, an was ich da beteiligt gewesen bin, und ich fühle mich extrem schuldig. Ich habe persönlich Operationen zur Entfernung von Lebern und Nieren durchgeführt … Ich wünsche mir, zu vergessen, dass dies jemals passiert ist, und ich bete um Vergebung. Ich wusste damals nicht Bescheid, als ich diese Dummheiten machte. Ich hoffe auf Vergebung, mehr kann ich nicht sagen.“

Die Zahl an Organtransplantationen stieg in China seit 2001 sprunghaft an. Das Regime gibt offen zu, Organe von hingerichteten Gefangenen zu verwerten. Doch es macht keine Angaben zur Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr. (rf)



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