壊 (Huai) – schlecht, böse, schlimm

Die Rätsel der chinesischen Schriftzeichen (9)
Titelbild
壊 (Huai)- schlecht, böse, schlimm
Von 4. November 2007

Fortsetzung der Serie zu Bedeutung und Hintergründen der jahrtausendealten chinesischen Bildsprache.

Das chinesische Schriftzeichen 壊 (huai) ist das Gegenteil von Gut. Ursprünglich leitet es sich von dem Zeichen 败 für Verderben und Verlust sowie dem Zeichen „土“ für Erde ab. Erde und Verderben standen in der chinesischen Tradition im engen Zusammenhang. Denn alles was verdirbt, verfault, verstirbt und gänzlich zerstört wird, wandelt sich letztendlich wieder zu Erde. Geht es nach der chinesischen Mythologie sind die Menschen aus Erde erschaffen, die Urmutter Niu Wa soll die Menschen aus Erde geformt haben. Gemäß einem chinesischen Sprichwort finden Menschen den Frieden nach dem Tod entsprechend auch nur wieder in der Erde.

褱 ist die rechte Hälfte des chinesischen Schriftzeichens für Schlecht und besteht aus den drei Ideogrammen 十 (shi), 四 (si), 衣 (yi). 四 ist sowohl die Zahl vier als auch das Ideogramm „目“ (mu), Auge, in horizontaler Schreibweise. 十 steht für die Zahl zehn, die zehn Himmelsrichtungen und damit für das Universum. Wie schon in einer vorherigen Ausgabe beschrieben bedeutet die Zusammensetzung von 十目 das allsehende Auge der Gottheiten. Das dritte Ideogramm 衣 ist das Zeichen für Kleidung. Das Schriftzeichen 褱 bedeutet somit, dass das allsehende Auge der Gottheiten durch die oberflächliche Kleidung blicken kann. Was dort gesehen wird besagt das linke Ideogramm, 土, von 壊: es ist die Erde, das Schlechte, das Verdorbene. Im Schriftzeichen 壊 läßt sich somit der traditionelle Glaube in China ablesen, dass nur die Gottheiten das Schlechte, Böse und Verdorbene feststellen können. Nur ein höheres Wesen könne das Gute vom Bösen in der Menschenwelt unterscheiden, denn Menschen seien dazu, als einander ebenbürtige Wesen, nicht fähig. Sie können nicht durch die Kleidung sehen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion