China: Blaubuch zur sozialen Mentalität veröffentlicht

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Blaubuch zur sozialen Mentalität in China 2012Foto: NTD Television
Epoch Times15. Januar 2013

Steigendes Misstrauen im Volk, gerichtet gegen Chinas Führer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.

Das gerade veröffentliche Blaubuch zur sozialen Mentalität in China 2012 identifiziert drei Bereiche der Unzufriedenheit: korrupte Beamte, Geschäftsleute und öffentlichen Einrichtungen.

Chinas Staatsmedien zählen zu den einflussreichten öffentlichen Einrichtungen und werden von der Kommunistischen Partei für politische Zwecke gebraucht. Das mag ein Grund sein, warum die Bevölkerung den Behörden misstraut.

[Sun Wenguang, Pensionierter Professor, Universität Shangdong]:
„Chinesische Medien bringen oftmals falsche Nachrichten, um die Wahrheit zu vertuschen. Vor allem, wenn es darum geht, Skandale der KP Chinas zu vertuschen.“

Professor Sun verweist auf Chinas ineffizientes Petitionssystem. Bittsteller werden oftmals abgewiesen, verprügelt, sogar verhaftet, noch bevor sie ihr Anliegen vorgebracht haben.

Das Blaubuch beschreibt, dass weniger als die Hälfte der chinesischen Bürger denkt, dass sie anderen Menschen vertrauen können. Nur 20-30 Prozent sagen, dass sie Fremden vertrauen.

Der Bericht verweist auf die Geschichte der zweijährigen Xiao Yue Yue. Im Oktober 2011 wurde sie von zwei Fahrzeugen überfahren. Blutend lag sie auf offener Straße. 18 Personen gingen an ihr vorbei, bevor sich jemand um sie kümmerte. Sie starb eine Woche später im Krankenhaus.

Dann der Fall von Peng Yu. Er brachte eine ältere Dame in ein Krankenhaus und erhielt dafür ihre Arztrechnung. Denn ihm wurde vorgeworfen, ihre Verletzungen verursacht zu haben.

Der Bericht beschreibt ein Phänomen, das er als „umgekehrte Stimmung“ bezeichnet. Ein gesellschaftlicher Trend, bei dem Bürger Handlungen befürworten, die zuvor als inakzeptabel betrachtet wurden.

Ein Beispiel ist Yang Jia. Er wurde 2008 von der Polizei wegen eines Verkehrsverstoßes vernommen. Auf der Polizeiwache wurde er geschlagen. Nach einem gescheiterten Versuch, die Polizisten zu verklagen, kehrte er zur Wache zurück und tötete sechs Beamte. Anstatt ihn zu verurteilen wurde er von der Öffentlichkeit als Held gefeiert, weil er sich der Behördenwillkür widersetzt hatte.

Das Blaubuch bezeichnet diese öffentliche Meinung und den allgemeinen Mangel an Vertrauen als „Bedrohung für die Gesellschaft.“



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