China: Liebeserklärung mit „iPad“ Marke Eigenbau

Die chinesische Internetseite sina.com berichtete über einen Kunststudenten im 8. Semester, der für seine Freundin einen Computer mit Touchscreen bastelte. Er stellte das Video des gesamten Produktionsprozesses auf Youku. Youku ist eine bekannte Webseite aus China, auf die die Benutzer ihre private Videos hochladen können. Wei Xinlong, so der Name des Studenten, habe etwa einen halben Monat gebraucht, um den Computer fertig zu stellen. Die Bauteile stammten hauptsächlich aus gebrauchten Rechnern. Er hat sogar den Boden einer Thermoskanne  zum Wärmetauscher umfunktioniert. Er meinte, dass die Herstellungskosten etwa 800 Yuan (etwa 92 Euro) betragen. „Es hat länger gedauert, weil die Post so langsam ist. Die tatsächliche Produktionsdauer beträgt etwa eine Woche“, sagte er.

Der Grund für seine Bastel-Aktion ist die räumliche Trennung zwischen ihm und seiner Freundin. Da die beiden Kunststudenten bald mit ihrem Studium fertig sein werden und sie Arbeit gefunden hätten – aber an verschiedenen Orten – möchte er mit seiner Freundin jeden Tag wenigstens per Video-Chat kommunizieren.

Er sagte: „Seit meiner Kindheit bastele ich gerne an Dingen herum. Alles Wissen im Bereich Elektrotechnik habe ich im Selbststudium erlangt.“ Über seinen selbstgebauten Computer zählte er voller Stolz auf: „CPU: IntelAtom N270; Arbeitsspeicher 512 MB; Festplatte 40GB; Grafikkarte IntelGMA 950; System Windows7; Touchscreen, Webcam, 4 USB-Anschlüsse, Anschluss für Kopfhörer…“.

Das Video erregte große Aufmerksamkeit. Es ist für Chinesen erstaunlich zu erfahren, dass er mit sehr einfachen Werkzeugen einen so komplizierten Computer zusammenbauen kann. Bisher wurde sein Video über 1.406.116 Mal angeklickt. Viele Informatik-Studenten meinten, dass er mehr über Computer wisse als sie und sagten „er hat unser Selbstbewusstsein zerstört“. Viele kritisierten allerdings, dass er das Logo von Apple nicht verwenden sollte und dass sein selbstgebauter Computer wertvoller sei: „Selbst wenn wir den Preis für ein echtes iPad bezahlten, würden wir deinen Computer nicht bekommen“.