Eine Opern-Diva spricht über Schönheit und Tradition

Titelbild
Die „Königin des Belcanto“, Lucia Aliberti, teilte am 30. Oktober 2011 im Auditorium Isaac Stern in der Carnegie Hall in New York die Bühne zusammen mit den Gewinnern des internationalen chinesischen Gesangswettbewerbs des Senders New Tang Dynasty Television (NTDTV).Foto: Dai Bing/Epoch Times
Von 25. November 2011

Die italienische Primadonna Lucia Aliberti sang bereits für viele Staatsoberhäupter und berühmte Persönlichkeiten, einschließlich Papst Johannes Paul II., Prinz Charles von England, für den deutschen Präsidenten Horst Köhler, für Prinz Hiro von Japan und Prinz Albert von Monaco.

Aliberti trägt in sich das authentischste italienische Belcanto-Erbe, was im 19. Jahrhundert direkt von den größten italienischen Opernmeistern weitergegeben wurde.

„Sie ist die Verkörperung des italienischen Belcanto“, so Stefan Schermbeck aus München, ein Kunstintendant für Weltklasse-Opernsänger, der Madame Aliberti seit mehr als 20 Jahren kennt und schon ebenso lange mit ihr zusammen arbeitet.

Tradition und Schönheit

„Luigi Ricci war mein Lehrer“, verriet Aliberti im Interview mit der Epoch Times. Sie war der letzte Schützling von Ricci und er, der 1981 verstarb, war der letzte Italiener mit Verbindungen zu italienischen Operngrößen wie Bellini, Rossi, Donizetti und Verdi.

Er war Trainer, Begleiter und enger Freund des italienischen Tenors Benjamino Gigli (1890-1957). Ricci arbeitete acht Jahre lang eng mit Puccini (1858-1924) und mit Mascagni (1863-1945) vierunddreißig Jahre lang in Rom zusammen. Er begleitete den Gesangsunterricht, den Antonio Cotogni (1831-1918) gab, ein italienischer Bariton, der international als bester männlicher Opernsänger des 19. Jahrhunderts gilt.

„Belcanto heißt schöner Gesang. ‚Bello‘ heißt schön, elegant, wie wenn man sanft von einer Blume aus Samt berührt wird", erklärt die Opern-Diva.„Belcanto heißt schöner Gesang. ‚Bello‘ heißt schön, elegant, wie wenn man sanft von einer Blume aus Samt berührt wird", erklärt die Opern-Diva.Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Lucia Aliberti

Die in Messina geborene Aliberti klopfte oft an Riccis Tür mit der Bitte, als Studentin aufgenommen zu werden. „Ich bin zu alt, um noch eine Studentin aufzunehmen“, jammerte der Meister. Zu dieser Zeit war er bereits 84 Jahre alt. Berührt von ihrem Temperament und ihrer Leidenschaft gab Ricci schließlich nach und gab ihr die Belcanto-Tradition bis zu seinem Tod im Alter von 88 Jahren weiter.

„Es fließt in meinem Blut, es ist in meiner Haut“, sagte Aliberti und berührte mit ihren schmalen Fingern dabei mein Gesicht. „Belcanto heißt schöner Gesang. ‚Bello‘ heißt schön, elegant, wie wenn man sanft von einer Blume aus Samt berührt wird.“ Und erklärt, dass Schönheit sowohl im Innen als auch im Außen ist. „Im Außen ist die Stimme, die Technik“, und dann wies sie auf ihr Herz und ihren Kopf und sagte: „Das ist Innen. Wenn es eine Verbindung zwischen Außen und Innen gibt, dann ist es das Beste“. Nicht nur das Beste: „Es ist ‚profundo‘, nicht oberflächlich.“

Für die Königin des Belcanto sei Schönheit auch, das sie eine tiefgründige Person ist und Geschichte liebe. „Ich spüre die Schönheit der Vergangenheit körperlich.“ Die Zeit, als die Oper ihren Gipfel im 19. Jahrhundert verzeichnete, „war magisch. Die Melodien sind so einfach, aber so kraftvoll. Es berührt dein Herz  – man wird es nie vergessen.“

Ein Traum von China

Der Fernsehsender NTDTV mit Sitz in NewYork, benannt nach der ruhmvollsten Dynastie von Chinas 5.000-jähriger Zivilisationsgeschichte – der Tang Dynastie (618-906), erfüllte Alibertis Traum, nach China zu reisen – auf einer Bühne in New York.

Während ihres Aufenthaltes in New York besuchte Aliberti die klassischen chinesischen Tanz- und Musikdarbietungen von Shen Yun Performing Arts im Staatstheater in New Jersey.

Aliberti schwärmt von ihrer ersten Begegnung mit der traditionellen chinesischen Kultur: „Ich war so fasziniert von der Schönheit der chinesischen Melodie, dem Rhythmus, der Choreografie – dem Perfektionismus.“

„Da geht starke Energie von der Bühne auf das Publikum über.“ Sie fühlte sich wie benommen. Tatsächlich war die Wirkung so stark, dass sie körperliche Reaktionen hatte: „Ich bebte förmlich und empfand das als sehr angenehm. Der Schöpfer ist ein Genie! “

„Ich liebe Traditionen – alles daran ist so rein und wunderschön“

Sie glaubt daran, dass es in der Geschichte unglaubliche Schätze gibt. „Als sie den Teatro antico di Taormina bauten, hatten sie keinen Aufzug; sie brauchten kein Mikrofon. Wenn du dort singst, dann entfaltet sich die Stimme einfach. Eine unglaubliche Akustik, zauberhaft!“

„Wenn ich singe, singe ich mit Liebe. Ich gebe den Menschen gute Energie.“„Wenn ich singe, singe ich mit Liebe. Ich gebe den Menschen gute Energie.“Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Lucia Aliberti

Ihr Musiktalent schreibt sie dem Familieneinfluss zu. „Wir sind damit geboren. Alle Familienmitglieder väterlicherseits machen Musik. Mein Großvater war ein großer Musiker. Er spielte zehn Instrumente, hatte dirigiert und auch Unterricht gegeben. Bei mir zu Hause habe ich noch alle Instrumente von meinem Großvater. Die Musik liegt mir im Blut.“

Aliberti begann im Alter von sechs Jahren Klavier zu spielen. Sie spielt auch Geige, Viola, Gitarre, Akkordeon und Mandoline. Sie komponiert auch selbst und hat Stücke für Klavier, Klarinette, Flöte und Gesang komponiert.

Festhalten am Glauben und an der Schönheit

Aliberti erklärte, dass der Erhalt der Traditionen und das Streben nach Schönheit eine Herausforderung darstellt: „Ich muss kämpfen, um Traditionen zu bewahren. Schöne Dinge werden zerstört. Ich muss kämpfen. Gott hat uns Großes auferlegt, man muss kämpfen“, erklärte sie weiter.

Die italienische Operndiva meint: „Als Frau bin ich gern weiblich. Ich glaube, Frauen sollten ihre Weiblichkeit zeigen und nicht männlich wirken.“ Sie mag schöne Kleidung, Blumen, Gärten und Atmosphäre.

„Ich bin eine Puristin – das ist meine Religion. Das heißt pur und rein zu sein und niemals einen Kompromiss einzugehen, weder beim Gesang, der Melodie noch den Klängen. Das ist ‚dottrina del bello‘ oder der Glaube an die Schönheit. Man muss sich selbst kultivieren, sich selbst veredeln und den Traditionen folgen.“

Der Kampf um den Erhalt ihres Glaubens an die Schönheit ist in der heutigen Welt nicht einfach. Wie in der Odyssee von Homer das lebensgefährliche Wasser die Straße von Messina teilt, ist auch dies eine schwierige Reise, die die Standhaftigkeit eines jeden prüft. Die in Messina geborene Diva hat es geschafft, dieses gefährliche Wasser mit all seinen Strömungen und Unterströmungen zu befahren – mit Schönheit, Anmut und ihrem Grundsatz.

„Wenn ich singe, singe ich mit Liebe. Ich gebe den Menschen gute Energie.“ Aliberti sagt, dass sie ihre Stimme dazu nutzt, die Menschen auf liebenswürdige Art davon zu überzeugen, was wirklich gut und schön ist.

Das findet auch Schermbeck: „Ihre Stimme und ihre Persönlichkeit hat etwas, was Menschen berührt.“  Ein deutscher Mann schrieb Lucia Aliberti einen Brief aus dem Krankenhaus: „Danke für den Trost, den ich in Ihrer Stimme und in Ihrer Interpretation finde.“ Der Mann sagte, dass Alibertis Gesang ihm die Kraft gab, schwierige Zeiten zu überstehen.

„Ich habe viele, viele Briefe von Menschen aus der ganzen Welt bekommen – aus Deutschland, Frankreich, Russland, Japan, Amerika, Argentinien. Sie schrieben mir, dass sie ganz verändert waren, nachdem sie mich getroffen hatten, meine Stimme gehört und meine Energie gespürt hatten.“

Ihr Lieblingskomponist und ihre Gemeinsamkeit

Wenn man von Vincenzo Bellini (1801-1835), dem Lieblingskomponisten von Aliberti spricht, lächelt sie: „Ich liebe Bellini. Er hat für Stimmen komponiert.“

„Bellini passte sich an den Sänger an. Er folgte der Stimme.“ Sie sagte, dass Bellini einmal Änderungen an seinem Werk „Casta diva“ (von Norma) für Giuditta Pasta (1797-1865) vornahm. Nachdem die italienische Sopranistin (die man zu den größten Opernsängerinnen zählt) zu Bellini sagte: „das ist zu hoch“, senkte Bellini die Tonlage.

Als Sängerin ehrt sie den Komponisten. Um sich in Bellinis ursprüngliche Intention und musikalische Idee hineinzuversetzen, widmet sie sich intensiv dem Studium von Bellinis Manuskripten.

Beim Studium seiner Manuskripte entdeckte sie eine gemeinsame Leidenschaft. „Er ist Perfektionist – genau wie ich.“ Sie fand heraus, dass der Komponist niemals bereit war, etwas sofort festzulegen. „Wie ich nahm er immer viele, viele Änderungen und Korrekturen vor. Ich bestehe auf Änderungen und ändere, bis es perfekt ist.“

Aliberti sagt, dass die heutigen Medien die Qualität und nicht irgendetwas da draußen fördern sollten. Ihrer Meinung nach muss es einen Standard geben für das, was gut und was schlecht ist und wonach die Menschen streben sollten. Denn, „nicht alles ist gut.“

Epoch Times freut sich, Shen Yun von der ersten Stunde an als Medienpartner begleitet zu haben. Wir möchten Ihnen und Ihren Lieben dieses kulturelle Ereignis ans Herz legen. Tickets bestellen für Berlin oder Frankfurt:

Berlin ICC Saal 1

Fr.  16. März 19:30 2012
Sa. 17. März 19:30 2012
So. 18. März 15 Uhr 2012

Hotline: 030 – 609885290
www.ticketonline.de

Frankfurt/M. Jahrhunderthalle

Fr.  30. März 19:30 2012
Sa. 31. März 14 Uhr 2012
Sa. 31. März 19:30 2012
Hotline: 01805-697469
www.ticketonline.de

www.ShenYun2012.com



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