Cameron unter Druck: Ausgewählte syrische Kriegsflüchtlinge dürfen nach UK

Titelbild
Das Al-Azraq-Flüchtlingslager in Jordanien.Foto: Jordan Pix / Getty Images
Epoch Times4. September 2015

Großbritanniens Premier Cameron ist eingeknickt: Er will nun doch syrische Kriegsflüchtlinge aufnehmen. Beobachter schätzen, dass es nicht mehr als 10.000 Menschen werden dürften: Man wird gezielt Leute aus grenznahen syrischen Flüchtlingslagern auswählen, denen der UN-Flüchtlingsstatus bescheinigt wurde

Bisher hatte UK nur 200 Menschen aus solchen Lagern aufgenommen. Seit 2011 erhielten insgesamt 5.000 Syrer, die selbst auf die Insel reisten, Asyl oder eine Aufenthaltserlaubnis in Großbritannien, berichtet der Guardian. Zu ein paar Tausend mehr wird man sich jetzt erweichen lassen. Am Bewältigung des Massenansturms wird sich Großbritannien aber auch weiterhin nicht beteiligen.

Deutschland und Frankreich hatten am Donnerstag bei der EU verbindliche Aufnahme-Quoten für alle Länder gefordert, nachdem allein im August 100.000 Migranten nach Deutschland kamen. Das macht Druck auf Cameron, mehr syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufzunehmen. Fernsehbilder, die einen toten kleinen Jungen zeigten, der an der türkischen Küste angespült worden war, taten ein Übriges. Cameron geriet dadurch innenpolitisch unter starken moralischen Druck seitens christlicher Abgeordneter.

"Schuld sind Assad und die ISIS-Henker"

Cameron begründete seine harte Haltung in der Flüchtlingsfrage bisher damit, dass man die Krise und das Chaos nur weiter vergrößern würde, wenn UK große Zahlen syrischer Flüchtlinge aus dem Rest Europas aufnehmen würde. „Dies würde kriminelle Banden nur anfeuern, noch mehr Menschen aus dem Nahen Osten zur riskanten Reise über das Mittelmeer und Osteuropa zu überreden“, so der Guardian.

So wurde Cameron wörtlich zitiert: „Einfach nur Leute aufnehmen löst das Problem nicht. Wir brauchen eine Gesamtlösung, eine neue Regierung in Libyen. Wir müssen das Problem in Syrien angehen. Ich würde sagen, die Hauptverantwortlichen an den furchtbaren Vorkommnissen sind Präsident Assad in Syrien und die ISIS-Henker und die kriminellen Gangs, die diesen schrecklichen Menschenhandel durchführen. Denen müssen wir mit großer Härte begegnen.“

Eine offizielles Statement zur geänderten Haltung soll am Montag kommen, wenn das Parlament aus der Sommerpause zurückkommt. Man habe die UN-Camps an der Grenze zu Syrien aber finanziell großzügig unterstützt betonten Minister. Migranten, die sich aktuell in Calais am Eurotunnel drängen, haben weiterhin keine Chance, von Großbritannien aufgenommen zu werden. (rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion