Musikforscher Jos van Immerseel geehrt

Cembalist und Dirigent, Instrumentensammler, Forscher oder Pädagoge – Jos van Immerseel genießt einen hervorragenden Ruf in der internationalen Musikszene. Immerseels „Anima Eterna“ gehört zu den wichtigsten Ensembles der historisch informierten Aufführungspraxis.
Epoch Times29. August 2010

Der belgische Pianist, Dirigent und Musikforscher Jos van Immerseel erhält den Musikfest-Preis Bremen 2010. Mit diesem Preis zeichnet das Festival seit 1998 jährlich bedeutende Solisten, Ensembles, Orchester und Dirigenten aus, die durch ihr herausragendes künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt haben und die programmatische Ausrichtung des Festivals maßgeblich bereichert haben. Die Auszeichnung ist mit 25.000 € dotiert und wird von der Commerzbank-Stiftung ausgestattet. Preisträger der vergangenen Jahre waren u. a. Sir John Eliot Gardiner, Jessye Norman, Nikolaus Harnoncourt, Marc Minkowski, Anne Sofie von Otter, Fazil Say und Hélène Grimaud.

Jos van Immerseel, geboren am 09. November 1945 in Antwerpen, ist Pianist, Dirigent, Forscher, Sammler und anerkannter Pädagoge. Er begann als traditioneller Pianist und kam dann über Orgel, Cembalo und Hammerklavier zur historisch informierten Aufführungspraxis. Als Dirigent des Ensembles Anima Eterna (lat. für Immerseel), das er 1987 gründete und das seit 2003 „Orchestra in residence“ im neuen Concertgebouw in Brügge ist, vertiefte er alle Erkenntnisse, die er während seiner bisherigen Laufbahn gewonnen hatte. Heute ist Anima Eterna Brügge mit einem Repertoire vom Frühbarock bis ins 20. Jahrhundert eines der wichtigsten Ensembles der historisch informierten Aufführungspraxis in Europa.

„Ob als Cembalist oder Dirigent, als Instrumentensammler, Forscher oder Pädagoge – Jos van Immerseel genießt einen hervorragenden Ruf in der internationalen Musikszene. Seit seinem ersten Gastspiel mit Anima Eterna im Jahr 1996 beim Musikfest Bremen hat Jos van Immerseel mit Werken von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Strauß, Ravel, Rimsky-Korsakov, de Falla und Gershwin in Bezug auf Besetzungsfragen und Klangideale Maßstäbe gesetzt. Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, deren Quellen weit über das reine Partiturstudium hinausgehen, und mitreißende Musizierfreude verbinden sich bei Jos van Immerseel zu fesselnden Interpretationen …“, begründet die Jury die Entscheidung.

Diesen Auffassungen folgend wird Jos van Immerseel beim Musikfest Bremen 2010 mit weiteren hier noch nicht gehörten Repertoires zu erleben sein. Am Mittwoch, den 1. September, wird er im Rahmen der neuen Reihe „Musikfest Surprise“ im BLG-Forum Überseestadt zusammen mit der Pianistin Claire Chevallier ein Klavierduo bilden, das Repertoire des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts von Saint-Saëns, Franck, Rachmaninow und Poulenc auf zwei historischen Erard-Flügeln von 1897 und 1904 vorstellt. Einen Tag später, am Donnerstag, 02. September, führt Jos van Immerseel in der Glocke mit Anima Eterna Brügge Bizets Sinfonie C-Dur, Chopins Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 (Solist: Pascal Amoyel, Piano Pleyel 1841) und Berlioz‘ Symphonie auf.

Am Freitag, den 10. September, wird dem Künstler bei einer festlichen Gala im Rathaus zu Bremen die Auszeichnung durch Stefan Burghardt überreicht. Im Rahmen dieser Musikfest-Gala wird auch der angegliederte „Förderpreis Deutschlandfunk“ verliehen. Zum „Artist in Residence 2010″ wird das junge Orchesterprojekt Spira mirabilis ernannt. Der Sachpreis ermöglicht dem Preisträger Studioproduktionen beim Deutschlandfunk in Köln und beinhaltet ein Konzertengagement im nächsten Musikfest Bremen. (red)

 



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