Präsident des „Quit the Party“-Zentrums erklärt globale Bewegung

Täglich treten im Schnitt 50.000 Chinesen aus der Kommunistischen Partei Chinas und ihren angegliederten Organisationen aus – und die Zahl wächst. Bis zum 12 . Mai 2009 haben mehr als 54 Millionen KP-Mitglieder ihren Austritt erklärt und mit jedem weiteren Tag nähert sich die Kommunistische Partei ihrem totalen Zusammenbruch.
Titelbild
(The Epoch Times)

Im Jahre 2004 wurde eine friedliche Bewegung vom chinesischen Volk ins Leben gerufen, die bald unter dem Namen „Tui Dang“ oder „Quit the Party“ („Tritt aus der Partei aus!“) weltweit bekannt wurde. Zahlreiche Freiwillige im In- und Ausland halfen dabei, diese Volksbewegung in ganz China zu verbreiten.

Dr. David Gao, Präsident des Globalen Service-Zentrums zur Hilfe beim Austritt aus der KPCh sprach in einem Telefoninterview mit der Epoch Times über die Situation. Als er gefragt wurde, wie man denn die hohe Anzahl von Austretenden verifizieren könne, sagte Gao, dass es da mehrere Möglichkeiten gebe: Das Wichtigste sei, dass das Service Center jeden Namen, das Datum und die entsprechenden Erklärungen, die sie erhielten, aufzeichne. Seit dem Beginn der Bewegung vor mehr als vier Jahren dokumentiert die Webseite des Service Center in einer täglichen Liste die Informationen jedes einzelnen Austritts aus der Kommunistischen Partei, der Jungen Pioniere und des Kommunistischen Jugendverbandes. Auf dieser chinesischsprachigen Webseite gibt es auch Millionen von persönlichen Austritts-Erklärungen, die „ihre Geschichten, den Prozess darüber, wie sie zu der Erkenntnis kamen, dass die KPCh schlecht sei und den Prozess darüber, wie sie ihre Entscheidung trafen, aus der Partei auszutreten“ beschreiben. „Das sind lebendige Geschichten. Man kann sie sich nicht ausdenken“, sagte Gao. Von den derzeit mehr als 54 Millionen ausgetretenen Menschen, hat statistisch gesehen jeder zehnte eine persönliche Erklärung abgegeben. Außerdem gibt es noch Gruppenerklärungen.

Die Bewegung wächst

Dr. Gao berichtete auch, dass die Erklärungen und Austritte aus allen Orten in China und von Menschen aller Art kämen, angefangen bei Verfolgten des Regimes, bis hin zu Regierungsbeamten, von einfachen Bauern bis zu religiösen Menschen. Immer wieder brächten Festland-Chinesen während ihrer Reisen nach Hong Kong und Thailand dem dortigen Service Center Namenslisten von Personen aus ihren Städten oder von ihren Arbeitsplätzen mit, die alle aus der Partei austreten wollen. „Im letzten Jahr erhielten wir eine Liste von 2.000 Menschen auf einmal, von Menschen aus einem Dorf in Südchina. Sie waren aufgebracht, weil ein kommunistischer Offizier ihnen ihr Land weggenommen hatte und darum sind alle Bauern des Dorfes aus der Partei ausgetreten“, erklärte Gao. Die Gründe der Menschen für den Austritt sind vielfältig. Einige hätten die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ gelesen, den Underground-Klassiker in China schlechthin. Dadurch hätten sie festgestellt, wie schlecht die Partei wirklich sei. Die Ende 2004 von der Epoch Times herausgegebenen Neun Kommentare über die Kommunistische Partei stellen mit umfangreichen historischen Dokumenten das wirkliche Gesicht der KPCh dar. Sie habe über 80 Millionen Menschen getötet, die Geschichte verfälscht und immer wieder das chinesische Volk belogen.

„Andere Menschen, wie Bauern oder Militärpersonal, haben auf Grund der Korruptheit lokaler Beamten alles verloren, sie wurden arbeitslos und haben nichts zu essen“, sagte Gao und fügt hinzu, dass diese Menschen, nachdem sie aus der Partei ausgetreten sind, ihren Freunden und ihrer Familie raten, das gleiche zu tun. Gao berichtete auch von hochrangigen Parteibeamten, die deshalb austraten, weil sie die Wahrheit kennen, die dem System zugrunde liege: „Es ist ihnen klar, dass die Kommunistische Partei am Ende ist und in naher Zukunft zerfallen wird“, so Gao, „Bevor das geschehe, gäben sie ihren Austritt bekannt.“ Bei den religiösen Menschen lägen laut Dr. Gao die wichtigsten Gründe für ihren Parteiaustritt beim Festhalten an ihren Glauben.

Mut: Dr. David Gao an den Klippen von La Jolla, San Diego/Kalifornien: Dr. Gao ist Präsident des Globalen Service-Zentrums zur Hilfe beim Austritt aus der Kommunistische Partei Chinas — Global Service Center for Quitting the CCP. (Joshua Philipp/The Epoch Times)Mut: Dr. David Gao an den Klippen von La Jolla, San Diego/Kalifornien: Dr. Gao ist Präsident des Globalen Service-Zentrums zur Hilfe beim Austritt aus der Kommunistische Partei Chinas — Global Service Center for Quitting the CCP. (Joshua Philipp/The Epoch Times)

Die Kultur des Glaubens

Zu den berühmtesten Leuten, die aus der Partei ausgetreten sind, gehört Sun Yanjun, Professor für Psychologie und Religionswissenschaften der Capital Normal University von Peking. Nachdem er sich im Januar in die Vereinigten Staaten abgesetzt hatte, legte er dem US-Kongress und der Presse dar, warum die KPCh die Religionen in China so stark unter Kontrolle halte. Auf einer Kundgebung am 26. April in New York äußerte sich Prof. Sun dahingehend der Epoch Times: „Wenn sie den Geist der Menschen kontrollieren wollen, müssen sie die Religion kontrollieren“. Nach Aussagen von Dr. Gao ist der religiöse Glaube trotz Jahrzehnte langer Unterdrückung und Verfolgung im Volk immer noch stark verwurzelt. Vorstellungen wie, dass das Gute belohnt und das Böse bestraft werden soll, Reinkarnation und gute moralische Werte sind fest in der traditionellen chinesischen Kultur verankert.

Während der Kulturrevolution wurde der Glaube an Gott und an den Himmel als „Mi Xin“ (Aberglaube) bezeichnet. China habe eine sehr lange Geschichte, aber erst seit den letzten 50 Jahren, seitdem die KPCh an der Macht sei, gebe es so etwas wie Gedankenkontrolle und ein weit verbreitetes Kämpfen und Morden. Sie beschneide die Glaubensfreiheit und die freie Religionsausübung und habe so den traditionellen Wertvorstellungen des chinesischen Volkes großen Schaden zugefügt. „Bei jeder politischen Bewegung töten und foltern sie Menschen, so dass viele Leute es nicht mehr wagen, an Götter oder den Himmel zu glauben“, sagte Gao dazu und wies darauf hin, dass viele Chinesen inmitten der von der KPCh gelehrten atheistischen Ideologie dennoch ihren Glauben verbergen würden. „Nach ihrem kulturellen Glauben an die Vergeltung durch das Karma glauben viele Chinesen, dass die KPCh für das, was sie getan hat, bezahlen und vom Himmel bestraft werden wird“, sagte der Präsident des Service Centers und schlussfolgert: „Dieses ist der Hauptgrund, warum die Leute aus der KPCh austreten.“

Eine Frage der Sicherheit

Auf die Frage, wie die Leute aus der Partei austreten können, ohne verfolgt zu werden, erklärte Gao, dass je nach Situation Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden: „Viele Leute, die in Dörfern und Städten wohnen, treten aus und benutzen dabei ihren wahren Namen. Die Kommunistische Partei wagt es nicht, sie zu terrorisieren“, sagte David Gao und fügte hinzu, dass das Regime immer noch versuche, die Kenntniss über die Bewegung so gering wie möglich zu halten. Allerdings müsse die Identität von Personen, die für das Regime arbeiten, geheim gehalten werden. Bei solchen Menschen gäbe es Aufzeichnungen ihrer wahren Namen, veröffentlicht werde aber nur ein Deckname. „Es ist sehr wichtig, solche Leute zu schützen. Manchmal bestehen sie darauf, ihren wahren Namen zu nennen, dann müssen wir ihre Adresse und Arbeitseinheit geheim halten. Die Kommunisten sind dann sehr aufgebracht und versuchen etwas zu tun, aber sie wissen nicht wer und wo sie sind“. Und für den Fall, dass jemand vom Regime festgenommen werde, würde das Service Center die Initiative ergreifen und den Vorfall bei ausländischen Staatsführern, in den Medien und bei Verwandten dieser Person in anderen Ländern bekannt machen. Das Service Center halte auch Medienkonferenzen und Kundgebungen ab. „Obwohl die KPCh nicht in der Lage ist, die Menschen zu finden, die austreten, verhaftet sie jedoch Freiwillige und Menschen, die ihren Austritt ankündigen“, sagte Gao abschließend.

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/16765/



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