Ifo-Chef für Absenkung der Steuern auf Firmengewinne von 29,83 auf 25 Prozent

Andere Länder wollen die Steuern, die auf Firmengewinne gezahlt wird, senken. "Deutschland wird sich dem nicht entziehen können. Wir werden mit den Steuersätzen runtergehen müssen. Eine Gesamtbelastung von 25 Prozent wäre eine natürliche Marke", so Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts in München.
Titelbild
EuroscheineFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. September 2017

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts in München, hat sich für eine Absenkung der Steuern auf Firmengewinne auf 25 Prozent ausgesprochen. „Wir müssen aufpassen, bei der Unternehmensbesteuerung nicht wieder an die Spitze der Länder mit der höchsten Belastung zu rücken“, sagte Fuest der „Welt“.

Der Ökonom bezieht sich auf die nun konkretisierten Pläne von US-Präsident Donald, den Körperschaftsteuersatz auf Bundesebene in den USA von 35 auf 20 Prozent zu senken.

„Deutschland wird dadurch einem intensiveren Steuerwettbewerb ausgesetzt“, sagte Fuest. „Auch in Großbritannien, Schweden und Frankreich gibt es Pläne, Gewinne und Vermögen steuerlich zu entlasten“, so Fuest.

Deutschland kann sich dem nicht entziehen

„Aber wenn die USA tätig werden, ist die Sogwirkung auf Investitionen noch deutlich größer. Deutschland wird sich dem nicht entziehen können. Wir werden mit den Steuersätzen runtergehen müssen. Eine Gesamtbelastung von 25 Prozent wäre eine natürliche Marke“, so der Ifo-Chef.

„Die Steuerreform wird vor allem deutsche Exporteure einem stärkeren Wettbewerbsdruck aussetzen, da sie die Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen verbessern wird“, sagte Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, der „Welt“.

Derzeitig liegt die Steuer bei 29,83 %

Derzeit erreicht die Unternehmensbesteuerung in Deutschland einen durchschnittlichen Satz von 29,83 Prozent, wie das Bundesfinanzministerium errechnet hat; hierin ist auch die Gewerbesteuer enthalten.

In den USA kommen zu dem bisherigen Satz von 35 Prozent auf Bundesebene noch Gewinnsteuern der Bundesstaaten hinzu; im Hochsteuerstaat New York kommen Firmen so auf eine Belastung von 39,23 Prozent.

Finanzierbar sei eine Senkung der Körperschaftsteuer in Deutschland, so Fuest. „Wir können uns das leisten. Die Spielräume sind da.“ Erfahrungsgemäß seien gravierende Einbußen bei einer Verringerung der Gewinnbesteuerung „ohnehin nicht zu erwarten“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion