Gestern Spinner – heute Winner

In Erding wird eine zweite Geothermie-Anlage gebaut
Von 5. April 2006

Wer gestern von Energie aus Erdwärme sprach, galt als Spinner. Vor 20 Jahren bohrte der Ölkonzern Texaco den Unterhaching bei München nach Erdöl, fand aber heißes Wasser.

Was gestern jedoch ein Schlag ins Wasser war, erweist sich bereits heute als Glücksfall. Gestern Spinner – heute Winner. Deshalb wird jetzt bei München wieder gebohrt.
 
In Erding wird eine zweite Geothermie-Anlage gebaut – ein Geo-Heizwerk mit einer Leistung von 30 MW. Bis 2009 sollen in Erding insgesamt 3.000 Einfamilienhaushalte mit Wärme aus der Tiefe versorgt werden.
 
In unserem Planeten herrschen im Erdkern etwa 4.000 Grad Hitze, welche an die Oberfläche Wärme abstrahlt. In drei Kilometern Tiefe gibt es etwa 100 Grad Hitze. Je 100 Meter wird es drei Grad heißer. Über heißen Dampf werden Turbinen angetrieben mit dem Strom erzeugt wird.
 
Das erste Erdwärmekraftwerk wurde vor über 100 Jahren in Italien gebaut und genutzt. Neuseeland, die USA, die Philippinen, Island und Indonesien sind inzwischen bei der Geothermie-Forschung führend.
 
Die International Geothermal Association schätzt, dass zur Zeit weltweit 9.000 MW elektrische Leistung an den Netzen sind. Die US-Geothermal-Energy-Association rechnet mit 13.500 MW bis 2010.
 
In Deutschland sind die geothermische Voraussetzungen weniger günstig. In Unterhaching wird aus Erdwärme Wärme gewonnen, in Erding sollen Wärme und Strom gewonnen werden. Wenn die Wärme mit über 120 Grad Celsius an die Erdoberfläche gelangen kann, wird sie doppelt genutzt: Zum Heizen und zur Stromversorgung. Die Gemeinde Erding rechnet mit einer CO2-Ersparnis von 30.000 Tonnen pro Jahr durch die Nutzung der Erdwärme. Das ist gegenüber heute eine Reduktion von 50 Prozent.

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