Hersteller der Bahn-Fahrscheinautomaten ist zahlungsunfähig

Der Geldmangel liege an einer Verkettung aus Rückschlägen. Demnach trafen zeitgleich „unerwartet eingetretene Planabweichungen in der Umsatzrealisierung“ auf „Verzögerungen in der Fertigstellung von Großprojekten und der Akquisition eines Großauftrages“.
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Der Ticketspezialist Metric hat nun Insolvenz in Eigenregie angemeldet.Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times29. Juni 2016
Der Ticketspezialist Metric zieht wegen erheblicher Zahlungsschwierigkeiten die Notbremse. Das Unternehmen aus Hannover (früher: Höft & Wessel) beantragte am Dienstag eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Das teilte Metric per Pflichtmitteilung an die Finanzwelt mit.

Mit Metric-Technik kommen Zehntausende Reisende und Pendler täglich in Kontakt: Die Gruppe stellt zum Beispiel die Fahrscheinautomaten der Deutschen Bahn her und stattet die Zugbegleiter mit den Geräten für die Ticketkontrolle aus. Außerdem ist Metric ein bedeutender Hersteller von Parkscheinautomaten.

Auslöser der riskanten Schieflage sei eine bereits „eingetretene Zahlungsunfähigkeit“, schrieb der Konzern, der gut 400 Mitarbeiter zählt. Das Unternehmen war bereits 2013 haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt. Als Retter kam der Düsseldorfer Investor Droege.

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bedeutet, dass das Management Herr der Entscheidungen bleibt, aber einen sogenannten Sachwalter als Berater an die Seite gestellt bekommt. Diese „Insolvenz light“ soll eine frühzeitige Wende erleichtern, Ziel ist stets eine Sanierung. Der Antrag sei am Dienstag am Amtsgericht Hannover gestellt worden – die Amtsgerichte sind hierzulande die zuständigen Insolvenzgerichte.

Metric erklärte zu der gewünschten Eigenverwaltung: „Zielsetzung ist der Verbleib der unternehmerischen Verantwortung in den Händen des bisherigen Vorstandes und die Fortsetzung des operativen Geschäftes.“

Der Geldmangel liege an einer Verkettung aus Rückschlägen. Demnach trafen zeitgleich „unerwartet eingetretene Planabweichungen in der Umsatzrealisierung“ auf „Verzögerungen in der Fertigstellung von Großprojekten und der Akquisition eines Großauftrages“. Metric teilte mit: „Dieser Liquiditätsengpass konnte weder durch den Erhalt einer Anzahlung zum Ausgleich erheblicher Vorleistungen in einem laufenden Großprojekt noch durch das Erschließen weiterer Finanzierungsquellen beseitigt werden.“ Eine Brückenfinanzierung sei fehlgeschlagen.

Metric beziehungsweise vormals Höft & Wessel hatte 2014 unter dem Strich einen Fehlbetrag von 3,3 Millionen Euro geschrieben. 2015 wies das Unternehmen mit 2,6 Millionen Euro ebenfalls einen Verlust aus.

(dpa)


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