K+S droht weiterer Produktionsstopp – 1300 Arbeiter pausieren schon

Titelbild
Wie hoch der wirtschaftliche Schaden durch den Produktionsstopp ausfällt, konnte das Unternehmen K+S auf Nachfrage nicht beziffern.Foto: Uwe Zucchi/dpa
Epoch Times1. Dezember 2015
Dem Düngemittel- und Salzproduzenten K+S drohen in Kürze weitere Produktionseinbußen.

Nachdem in der Nacht zum Dienstag begonnen wurde, am hessischen Standort Hattorf die Produktion herunterzufahren, naht gegen Ende der Woche auch im benachbarten Unterbreizbach in Thüringen ein Stopp.

„Wir haben dort nur noch Luft für drei bis vier Tage. Dann geht je nach Wasserstand der Werra auch dort nichts mehr und weitere 450 Beschäftigte sind betroffen“, sagte K+S-Sprecher Michael Wudonig am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

In Hattorf konnten am Dienstag 1300 Beschäftigte nicht arbeiten, weil das Unternehmen nicht mehr genügend Möglichkeiten hat, das bei der Produktion anfallende Salzabwasser zu entsorgen. Zum 1. Dezember war eine Genehmigung des Regierungspräsidiums Kassel zum Versenken der Salzlauge in den Erdboden ausgelaufen und nicht verlängert worden.

Nun bleibt vorerst nur noch die Entsorgung über die Werra. Der Fluss darf aber nicht unbegrenzt Salzabwasser aufnehmen – deswegen der Produktionsstopp in Hattorf. Ein Stilllegung wegen fehlender Behördengenehmigung sei ein bislang einmaliger Vorgang für den Dax-Konzern, erklärte Wudonig.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Döll sagte: „Die Arbeiter sind stark verunsichert.“ K+S hofft bis Weihnachten auf eine Übergangsgenehmigung zum Versenken der Salzlauge. Das Regierungspräsidium in Kassel prüft eine zeitlich begrenzte Erlaubnis.

Wie hoch der wirtschaftliche Schaden durch den Produktionsstopp ausfällt, konnte das Unternehmen auf Nachfrage nicht beziffern. Im Werk Werra, zu dem die Standorte Hattorf und Unterbreizbach zählen, werden 45 Prozent der Kali- und Magnesiumprodukte des K+S-Geschäfts hergestellt, wie Wudonig sagte. Die Produkte von K+S kommen in der Agrarwirtschaft, Ernährung und Straßensicherheit zum Einsatz.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion