Pharmakonzern Bayer will Monsanto – Kosten: 62 Mrd. US-Dollar – Aktie von Bayer fällt

Der deutsche Pharmakonzern Bayer will Monsanto übernehmen. "Sollte sich die Übernahme als Flop erweisen, wird das die nächsten Jahre die Gewinnentwicklung drücken", sagte Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).
Titelbild
Der Bayer-Konzern hat für das US-Börsenunternehmen Monsanto heute ein Übernahme-Angebot von 62 Milliarden US-Dollar abgegeben.Foto: PATRICK PLEUL/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2016

Der Bayer-Konzern hat für das US-Börsenunternehmen Monsanto am Montag ein Angebot über 62 Milliarden US-Dollar abgegeben. Aktionärsschützer sehen die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer kritisch.

"Sollte sich die Übernahme als Flop erweisen, wird das die nächsten Jahre die Gewinnentwicklung drücken", sagte Jürgen Kurz, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dem "Tagesspiegel". Dabei haben die Bayer-Aktionäre bereits in den vergangenen Monaten große Kursverluste verkraften müssen.

Seit März vergangenen Jahres hat die Aktie fast 40 Prozent verloren. "Sollte sich der Deal als falsch erweisen, werden die Aktionäre noch jahrelang darunter leiden", so Kurz. 

Das manager-magazin fragt dazu: "Das heißt: Der Pharma- und Chemieriese aus Leverkusen will sich einen der weltweit umstrittensten Konzerne einverleiben, und das zu einem Preis, der fast 40 Prozent über der letzten Börsenbewertung des Übernahmeziels liegt."

Und: "Monsanto wurde von der ‚Welt‘ kürzlich als "Teufel in Firmengestalt" bezeichnet. Der Agrarchemie-Gigant aus Missouri macht seine Milliardenumsätze vor allem mit gentechnisch verändertem Saatgut sowie mit dem Unkrautvernichter Glyphosat, der im Verdacht steht, Krebs zu erregen."

Drei Gründe, weshalb Bayer dieses Angebot gemacht haben könnte

In der Chemie- und Pharmabranche heißt es "Fressen oder gefressen werden" – entweder man ist der Appetitshappen (selbst ein Konzern wie Bayer) oder man tritt die Flucht nach vorn an und kauft andere ein.

Als zweites ergänzen sich die Konzerne geschäftlich sehr gut. Bayer verdient viel mit Pflanzenschutzmitteln und Pharma, während der US-Konzern im Bereich Saatgut besser verkauft (genmanipulierte Organismen, z.B. Mais). Bayer ist in Europa und Asien präsent, Monanto in Nord- und Südamerika – der Kauf wäre ein Sprungbrett in den amerikanischen Markt.

Und drittens ist die Ernährung der Weltbevölkerung ein großes gesellschaftliches Thema und ein sehr aussichtsreiches Geschäftsfeld. Gegessen wird immer. (dts/ks)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion