Audi-Chef Stadler: Diesel-Diskussion ist „typisch deutsch“

Der Chef von Audi hält die öffentliche Debatte über die Dieseltechnologie und mögliche Fahrverbote für "typisch deutsch". Sie sei "sehr grundsätzlich und sehr auf den Augenblick bezogen."
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AudiFoto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times18. März 2018

Audi-Chef Rupert Stadler hält die öffentliche Debatte über die Dieseltechnologie und mögliche Fahrverbote für „typisch deutsch“.

„Ich glaube schon, dass wir in den vergangenen Monaten eine typisch deutsche Diskussion geführt haben“, sagte Stadler der „Welt am Sonntag“. „Sehr grundsätzlich und sehr auf den Augenblick bezogen.“

Seine Position sei klar: „Der Diesel hat eine Zukunft.“ Möglicherweise werde die Antriebstechnologie aber bei kleineren Autos „langfristig keine so große Rolle mehr spielen“, sagte Stadler. „Aber wenn die Kunden den Wunsch haben, mehr SUVs zu fahren, dann brauchen wir den Diesel mit seinem geringeren CO2-Ausstoß umso mehr.“

Audi werde seine Klimaziele erreichen, versprach Stadler. „Ich bin mir sicher, dass wir das hinbekommen werden.“ Dabei sollen auch die Elektromodelle von Audi helfen. Mit dem ersten rein elektrischen Auto der Ingolstädter, dem e-tron, werde man von Anfang an Geld verdienen, kündigte der Audi-Chef an. „Sonst wären wir schlechte Unternehmer“, sagte Stadler. „Wir wissen, dass das bei Elektroautos am Anfang deutlich schwerer wird als bei konventionellen Fahrzeugen. Aber das spornt uns an.“

Der amerikanische Elektro-Pionier Tesla fährt mit seinen Batteriefahrzeugen bislang Verluste ein. Stadler sagte, die immer wieder aufkommenden Forderungen nach seinem Rücktritt wegen der Dieselaffäre würden ihn nicht kalt lassen. „Natürlich berühren mich derartige Spekulationen“, sagte er. „Aber mir geht es nicht nur um meine Person, sondern um unser Unternehmen.“

Es liege in der Natur der Sache, „dass Kritik an Audi auch auf meine Person als CEO fokussiert wird“, sagte Stadler. „Ich habe mir vorgenommen, mich voll auf das Geschäft zu konzentrieren, nur so kommen wir voran.“ Auch er persönlich habe Fehler gemacht: „Der Blick zurück zeigt mir, dass ich durchaus hätte misstrauischer sein müssen, denn immer wieder hat uns Neues und Unerwartetes eingeholt.“

Er habe in der Affäre Verantwortung übernommen. „Aus tiefster Überzeugung habe ich mich bereit erklärt, Audi durch diese schwierige Phase zu lenken“, sagte Stadler. „Das gibt mir jeden Tag die Kraft, weiterzumachen. Die Flinte ins Korn zu werfen, das bin ich nicht.“ Er spüre den Rückhalt der Belegschaft und auch der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch. „Ja, der Aufsichtsrat steht hinter mir“, sagte Stadler. (dts)



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