Chef der R+V-Versicherung gegen neue Große Koalition

Titelbild
Wahlplakate mit Angela Merkel und Martin SchulzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Dezember 2017

Der Vorstandschef der genossenschaftlichen R+V Versicherung, Norbert Rollinger, ist auf deutliche Distanz zu den Plänen für eine neue Große Koalition gegangen. „Wir befürchten, dass eine GroKo nicht gut für das Land wäre“, sagte Rollinger dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Es besteht die reale Gefahr, dass man sich auf faule Kompromisse einigt und auch bei den Staatsausgaben sehr großzügig ist.“

Die auf dem Tisch liegenden Forderungen hätten Rollinger bisher nicht überzeugt. „Ich befürchte auch, dass den Kunden die Freiheit der Auswahlmöglichkeiten eher eingeschränkt wird und es eher eine Koalition der Bevormundung werden könnte.“ Als einer der ersten deutschen Wirtschaftsbosse warnt Rollinger damit offen vor einer Fortsetzung einer Koalition aus Union und SPD in Berlin. Noch im Herbst hatte SPD-Chef Martin Schulz unter dem Jubel der gebeutelten Anhänger versprochen, die Partei in die Opposition führen zu wollen. Doch nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche beschloss die SPD-Vorstand am Freitag, dass die Partei doch Sondierungsgespräche mit der Union über die Bildung einer neuen Regierung führen will. Über förmliche Koalitionsverhandlungen will die Partei im Januar entscheiden. Rollinger führt seit Anfang 2017 die R+V Versicherung. Sie ist eine der größten Assekuranzen Deutschlands und gehört zur Finanzgruppe der genossenschaftlichen Volks- und Raiffeisenbanken. 2016 lagen die Beitragseinnahmen der Wiesbadener auf der Rekordhöhe von 14,8 Milliarden Euro. Rollinger fand nicht nur für die Politik klare Worte, sondern auch für die eigene Branche. Die aufgegebenen Pläne des Versicherers Ergo, einen Bestand von rund sechs Millionen alten Lebensversicherungspolicen zu verkaufen, rügte der Topmanager deutlich. „Ich sehe die Diskussion über den Verkauf von Beständen in der Tat als Problem für die Branche an“, klagte der R+V-Versicherungschef. „Wir müssen aber auch ganz sachlich festhalten, dass alle Versicherungen unter der Kontrolle der Finanzaufsicht der Bafin stehen, die angekündigt hat, jeden Übergang eines Bestandes ganz genau zu prüfen.“ Trotzdem könne er es nachvollziehen, dass der eine oder andere Kunde „sich verschaukelt fühlt“. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion