Krankenkassen: Terminservicestellen vernünftig umsetzen

Epoch Times20. Januar 2016

Die Krankenkassen haben an die Kassenärzte appelliert, die gesetzlich vorgeschriebenen Terminservicestellen vernünftig umzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Versicherten schnell einen Facharzttermin bekommen. „Die Politik und auch wir werden genau beobachten, ob es funktioniert“, sagte die Chefin der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, im Interview mit der „Welt“. „Wenn das nicht der Fall sein sollte, dann muss man sicherlich noch einmal nachsteuern.“

Die langen Wartezeiten für die gesetzlichen Versicherten seien ein „Unding“, klagte Pfeiffer. Privatversicherte bekämen häufig schneller einen Termin. „Offensichtlich gehen viele Ärzte davon aus, dass diese für sie lukrativer sind“, meinte Pfeiffer. Die Kassenchefin führte die langen Wartezeiten in erster Linie auf Organisationsprobleme in den Praxen zurück. Es gebe genug Ärzte, in den Ballungsräumen sogar zu viele. In vielen Regionen gebe es auch ein Überangebot an Kliniken. Die Kassen dürften nicht für die Erhaltung von Krankenhäusern zahlen, die nicht notwendig seien, forderte Pfeiffer. Wenn man die nicht notwendigen Stationen oder Krankenhäuser schließe, könne auch die Pflegeintensität in den verbleibenden Häusern erhöht werden. Bis 2019 rechnen die Krankenkassen mit einer Verdoppelung des Zusatzbeitrages für die Versicherten auf 1,8 Prozent. Die Diskussion, die Arbeitgeber wieder paritätisch an der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu beteiligen, werde forciert werden, sagte Pfeiffer voraus. Mit steigenden Zusatzbeiträgen steige auch der Druck auf die Politik. „Das wird vermutlich ein Wahlkampfthema im nächsten Jahr werden.“

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion