Millionen Fernsehzuschauer betroffen: Abschied vom Antennenfernsehen DVB-T – Umstellung auf DVB-T2 begonnen

Abschied vom Antennenfernsehen DVB-T: In der Nacht zum Mittwoch ist deutschlandweit mit der Umstellung auf den Übertragungsstandard DVB-T2 begonnen worden. Der Wechsel startete nach Angaben des zugehörigen Informationsportals um Mitternacht mit der Umstellung in Ballungsräumen, kleinere Regionen folgen im Laufe des Jahres.
Titelbild
Fernseher (Symbolbild)Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times29. März 2017

Für die ersten Fernsehzuschauer mit Antennen-Empfang ist das alte DVB-T-Signal Geschichte. In der Nacht zum Mittwoch begann der Wechsel des Übertragungsstandards auf DVB-T2. Für diesen ist eine technische Nachrüstung nötig.

Wen betrifft die Umstellung?

Ausschließlich Menschen, die ihr Fernsehprogramm per Haus- oder Zimmerantenne über den sogenannten terrestrischen Empfang verfolgen. Das sind bundesweit etwa vier Millionen Haushalte. Seit Mittwoch werden Sendesignale in einem regional gestaffelten Verfahren auf den neuen Standard umgestellt, die bisherigen DVB-T-Übertragungen werden beendet.

Wo wird zuerst umgestellt?

Den Anfang haben die großen Ballungszentren gemacht. In anderen Gegenden erfolgt dies teilweise zeitlich versetzt, bis die letzte Ausbaustufe Mitte 2019 erreicht sein soll. Die Sender informieren in den betroffenen Regionen rechtzeitig durch Einblendungen. Wer über Kabel, Satellit oder Internet fernsieht, muss sich keine Gedanken machen.

Warum erfolgt der Systemwechsel? 

Beim Wechsel von DVB-T zu DVB-T2 handelt es sich um eine Veränderung der technischen Standards für die digitale terrestrische Fernsehsignalübertragung und die Kompression von Bildinformationen. Dies führt dazu, dass mehr Programme in besserer Qualität über ein begrenztes Frequenzspektrum übertragen werden können.

Nach Branchenangaben ist die Umstellung zum einen eine Reaktion auf eine Frequenzreduzierung durch den Staat. Zum anderen entspricht sie den Zuschauerwünschen nach Übertragungen in höherer HD-Qualität.

Was müssen Fernsehzuschauer tun? 

Sie brauchen auf jeden Fall ein Empfangsgerät, das DVB-T2-Signale verarbeiten kann. Die bisherigen DVB-T-Receiver können das nicht, sodass sie nutzlos werden.

Verbraucher haben dabei zwei Möglichkeiten: Sie können in ein DVB-T2-Empfangsgerät in Form einer externen Set-Top-Box investieren und dann wie gewohnt mit ihrem Fernseher weitergucken. Oder sie legen sich einen neuen Fernseher mit integriertem DVB-T2-Empfangsteil zu. Die Modelle gibt es in unterschiedlichen Preisklassen.

Wie ist es mit der Programmauswahl?

Es gibt einen großen Unterschied zum bisherigen Angebot. Zuschauer müssen entscheiden, ob sie nur das öffentlich-rechtliche Programm empfangen oder zusätzlich auch private Sender wie RTL und ProSieben verfolgen wollen, wofür sie künftig extra zahlen müssen.

Das öffentlich-rechtliche Angebot wird weiterhin ohne Zusatzkosten gesendet, weil die Fernsehanstalten ihre Ausgaben dafür aus dem Rundfunkbeitrag decken. Die Mehrzahl der privaten Programmanbieter hat sich aber entschieden, diese über eine Jahresgebühr zu finanzieren. Es wird also eine Art neuer Kostenpflicht für Privatsender eingeführt.

Welche Zusatzkosten entstehen dadurch? 

Wer die künftig kostenpflichtigen Privatsender weiterhin sehen will, muss zusätzlich zum Kauf eines DVB-T2-tauglichen Empfangsgeräts zunächst in ein Freischaltmodul investieren, das er in sein externes DVB-T2-Empfangsgerät oder seinen Fernseher einsteckt. Auf dem Markt gibt es alternativ außerdem Empfangsboxen mit integrierter Entschlüsselungsfunktion. Diese sind aber von vornherein teurer als andere Modelle.

Dieses Freischaltmodul kostet rund 80 Euro, darin enthalten ist allerdings auch ein Nutzungsgutschein für drei Monate ab Aktivierung. Erst danach wird bei dem von den privaten Sendern beauftragten Dienstleister Freenet TV die Jahresgebühr von 69 Euro für den weiteren Empfang fällig. Zu beachten ist laut Verbraucherschützern auch, dass bei mehreren Fernsehern im Haushalt jeweils für die Entschlüsselungstechnik bezahlt werden muss – zumindest bei gleichzeitiger Nutzung. Sonst muss immer umgesteckt werden. (afp)



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