Ökonomen warnen vor Übernahmehunger chinesischer Investoren in Deutschland

Epoch Times6. Juni 2017

Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) sieht die steigende Zahl von Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren auf längere Sicht als Risiko für den Standort Deutschland. „Die chinesischen Investitionen sind zwar in der Vergangenheit oft in angeschlagene Unternehmen oder Unternehmen, die sich dadurch neue Expansionsmöglichkeiten und Märkte erschließen wollten, geflossen“, schreibt IW-Wissenschaftler Christian Rusche in der Studie „Aktivitäten chinesischer Anleger in Deutschland“, über die die „Welt“ berichtet. Bisher hätten die positiven Auswirkungen für deutsche Unternehmen – etwa die Schaffung von Arbeitsplätzen – dominiert.

„Ein Schönheitsfehler der Übernahmen aus Fernost ist die Tatsache, dass dabei häufig die chinesische Politik ihre Finger im Spiel hat – während sie gleichzeitig Investitionen im eigenen Land ausbremst“, warnt Rusche. Dadurch werde der Wettbewerb verzerrt, denn chinesische Firmen können ihre deutschen Konkurrenten mit Staatshilfe leichter übernehmen und darauf vertrauen, dass Peking sie im Zweifel vor Übernahmen schützt. „Die Politik sollte auf die Öffnung des chinesischen Marktes hinwirken, um solche Ungleichgewichte zu vermeiden“, empfiehlt Rusche. Durch gezielte Investitionen in wichtige Unternehmen und die Infrastruktur in Deutschland könnten sich chinesische Unternehmen und damit die Volksrepublik Einfluss verschaffen, während dies umgekehrt so nicht möglich sei, warnt das IW in der Studie. Zudem könnte Deutschland im Zuge steigender Übernahmen immer mehr Technologien und Wissen an die Chinesen verlieren. „Vor allem der einseitige Transfer von Know-how kann sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu einem kritischen Faktor entwickeln“, meint Rusche. In Deutschland haben chinesische Anleger vergangenes Jahr nach Recherchen des IW weit mehr als zehn Milliarden Euro investiert und 39 Unternehmen übernommen – ein neuer Rekord. (dts)



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