Promoter für dubiose chinesische Aktien in den USA abgemahnt

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Die Fahne der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC).Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

Am Montag wurde ein Mann von der „Securities and Exchange Commission” (SEC) angeklagt, weil er Unternehmen aus China, die oft mit Betrügereien in Verbindung gebracht werden, geholfen haben soll, auf dem US-amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Dabei soll er eine Reihe von Sicherheitsgesetzen missachtet haben.

Die meisten der Anklagepunkte gegen den Investment-Manager und früheren Finanz-Kolumnisten Peter Siris, der zwei Wochen zuvor seinen 68. Geburtstag gefeiert hatte, stehen mit seinen Aktivitäten mit der China Yingxia International Inc. in Verbindung. Vor ihrem Niedergang war China Yingxia ein Handelsunternehmen für Nahrungsmittel.

Siris wurde bezichtigt, Investoren mit seinen beiden Hedge Fonds in die Irre geleitet zu haben, indem er das Ausmaß, mit dem er mit dem Unternehmen in Verbindung stand, weit untertrieb. Er wurde auch angeklagt, illegalen Insider-Handel betrieben zu haben, um von nichtöffentlichen Informationen zu profitieren, die er durch seine privilegierte Position erhalten hatte.

Im Februar 2009 verkaufte Siris Hunderttausende seiner Anteile, nachdem er auf Probleme innerhalb des Unternehmens aufmerksam wurde. Der Firmenchef hatte sich an illegalen Geschäften zur Beschaffung von Geldmitteln beteiligt und eine Fabrik war geschlossen worden. Anfang März 2009 stieß Siris wieder 1.143.660 seiner Unternehmensanteile ab, nachdem er den Entwurf einer Pressemeldung gelesen hatte, deren Inhalt nach der Veröffentlichung zu einem Abfall der Aktienkurse geführt hätte.

Die Anklage ist der erste formale Akt einer Behörde gegen Aktien-Promoter, die chinesischen Unternehmen beim Eintritt in den Kapitalmarkt der USA geholfen haben. Bei diesem Vorgang wurde oftmals die Gesellschaftsform der Mantelgesellschaft, oder Reverse Takeover (RTO), angewendet, bei der weniger regulative Kontrollen angewandt werden, als bei öffentlichen Angeboten.

„Peter Siris ist in eine ganze Reihe von Betrügereien rund um Mantelgesellschaften verwickelt“, sagte Kevin Barnes, der Aktienanalyst bei Absaroka Capital Management LLC in einem Telefoninterview über die Anklage der SEC.

„Es ist eindeutig, dass er eine Hauptrolle im Bereich der Mantelgesellschaften gespielt hat. Und die Tatsache, dass sie eine Strafanzeige gegen ihn gestellt haben, ist ein ziemlich deutlicher Hinweis auf die Betrügereien, die in diesen Unternehmen getätigt wurden“, sagte er.

Siris schrieb regelmäßig für die Zeitung Barrons und CNBC, um laut Barnes „Die Wunder dieser Unternehmen zu preisen“. „Seine Aussagen und seine illegalen Aktivitäten standen jedoch im krassen Widerspruch zueinander”, fügte er hinzu.

In einem Artikel für CNBC schrieb Siris: „Wir fanden weniger Betrügereien bei chinesischen Unternehmen vor, als bei gleichgroßen Unternehmen in den USA.” Dies sei jedoch eine in höchstem Maße falsche Aussage, so hört man aus Industriekreisen.

Die SEC beschrieb Siris als „die Person, zu der chinesische Mantelgesellschaften gingen, wenn sie Kapital aufnehmen wollten, oder bei Transaktionen Beratung benötigten”, so die Worte von Andrew M. Calamari, geschäftsführender Direktor im New Yorker Büro der SEC.

Im großen System der chinesischen Mantelgesellschaften war Siris nur ein kleiner Fisch. Es wird geschätzt, dass Milliarden von Dollar von Investoren aus den USA in die Taschen chinesischer Unternehmens-Bosse geflossen sind, die oftmals die Unterstützung der lokalen Behörden der Kommunistischen Partei in China genossen.

„Die SEC ist wahrscheinlich furchtbar frustriert über ihr Unvermögen, die chinesischen Bürger, die in solche Deals involviert waren, zu erreichen, oder irgendeinen Einfluss auf sie auszuüben”, sagte Crocker Coulson, Geschäftsführer von CCG Investor Relations, in einem Telefoninterview. Coulsen selbst war Opfer von Täuschungen durch das chinesische Unternehmen Puda Coal, das seinen Investor-Relations-Service behielt und gleichzeitig massiven Betrug beging. Coulson sagte, er sei im Nachhinein „bestürzt” gewesen über das, was passiert ist.

Siris und seine Firmen stimmten zu, wegen der Anschuldigungen der SEC über 1,1 Millionen US-Dollar als Entschädigung zu zahlen. Auch Benjamin Wey wurde von den Vollzugsbehörden der USA ins Visier genommen. Wey war beim Vermitteln von dubiosen Deals mit China noch aktiver als Siris. Am 25. Januar führte das FBI in Weys Büroräumen eine Razzia durch, obwohl keine offizielle Klage gegen ihn eingereicht wurde.

Michael Emen, der Kopf von NASDAQ Listing Qualifications, bezog sich in einer geschlossenen Verhandlung am 24. Februar 2011 direkt auf Wey: „Es gibt hier und in China eine Heimindustrie, die sich dem Einfädeln solcher Mantelgesellschaft-Transaktionen gewidmet hat.”

Er fuhr fort: „Die Arrangeure dieser Transaktionen und die Unternehmen selbst haben ein beispielloses Ausmaß an Medienaufmerksamkeit auf sich gezogen. Das wiederum hat die Aufmerksamkeit der SEC und des Kongresses geweckt.”

In einem Rückblick der Zeitung Pittsburgh Tribune über 125 chinesische Mantelgesellschaften, stellte die Zeitung heraus, dass 105 von der SEC nicht mehr gelistet werden, sie wegen Betrügereien angeklagt wurden, oder wegen „anderer Probleme, um die sich Investoren und andere, die mit ihnen Geschäfte machen, ernsthafte Sorgen machen könnten”.

Siris wurde in einem Interview mit Börsen-Kommentator Herb Greenberg auf CNBC im Juli 2011 auf die regelmäßigen Skandale in der Buchführung dieser Unternehmen angesprochen. Auf die Frage, ob er wegen der ständigen Berichte über Betrügereien besorgt sei, erwiderte Siris: „Ich bin nicht besorgt über das, was ich sehe.”



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