Psychiater: „Manager sind häufig emotionale Krüppel – sie sind Opfer ihrer Gier nach Macht“

"Ein Großteil der Manager ist emotional entkernt und nicht in der Lage, Gefühle zu zeigen", so der Mediziner und Psychiater Christian Peter Dogs. Sie seien Opfer ihrer Gier nach Macht und Anerkennung.
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Manager sind häufig emotionale Krüppel.Foto:  Oliver Berg/dpa
Epoch Times11. Februar 2018

Der Mediziner und Psychiater Christian Peter Dogs hält viele deutsche Wirtschaftsmanager für seelisch krank. „Manager sind häufig emotionale Krüppel“, sagt Dogs der „Welt am Sonntag“.

Viele von ihnen hätten kein glückliches Zuhause und fänden dort keinen Ausgleich, weil Sie sich nicht um Ihre Frau oder Kinder kümmerten.

„Ein Großteil der Manager ist emotional entkernt und nicht in der Lage, Gefühle zu zeigen“, so Dogs. Sie seien Opfer ihrer Gier nach Macht und Anerkennung. Als Väter hält Dogs die Topmanager für nicht geeignet. „Wer als Manager Karriere machen will, sollte keine Kinder haben. Ihm fehlt die Zeit dafür“, sagt Dogs.

Und er sollte nur mit einer Frau verheiratet sein, die auch Karriere machen wolle. Sonst entwickelten sich die Persönlichkeiten zu weit auseinander. „Burnout der Manager kommt nicht vom Job, sondern aus der Familie“, meint der Psychiater.

Wer ein gutes Privatleben habe, brenne nicht aus. Der Selbstoptimierungswahn sei schädlich. „Es ist falsch, beim Sport und im Leben stets das Maximum aus sich herausholen zu wollen“, so Dogs. Manager müssten lernen, langsamer zu machen. Studien, nach denen jeder dritte Deutsche psychische Probleme habe, hält der Mediziner für verfälscht.

Nach seiner Einschätzung seien etwa fünf Prozent ernsthaft an psychischen Störungen erkrankt. „Wir schreiben uns doch in vielen medizinischen Bereichen selber krank“, sagt Dogs. So sollten Alzheimer-Erkrankungen im vergangenen Jahr angeblich um 18 Prozent zugenommen haben. Das liege auch daran, dass die Kriterien immer weiter heruntergesetzt würden.

Der Experte beobachtet: „Wer heute einmal einen Schlüssel vergisst, hat dann gleich Alzheimer.“ Der Mediziner und Buchautor kritisiert im Gespräch mit der Zeitung zudem, dass im Gesundheitssystem viel Geld für unsinnige Therapien ausgegeben werde. „Statt ausschließlich für kurze und knackige Therapien zahlen die meisten Krankenkassen immer noch für Monate lange Behandlungen, die am Ende nichts bringen“, sagt Dogs.

Patienten müssten mit praktischen Tipps zurück ins Leben gebracht werden. Monatelang in der Vergangenheit zu graben, helfe niemandem weiter. „Die Kassen verbraten Milliarden Euro im Jahr mit den falschen Behandlungsansätzen. Wenn wir nicht gegensteuern, laufen uns die Psycho-Kosten weg“, sagte Dogs. (dts)



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