Spohr: Lufthansa betreibt weniger Flugzeuge als geplant

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Lufthansa-Maschinen am FlughafenFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. November 2015

Auf Grund ihrer hohen Personalkosten betreibt die Lufthansa 25 Flugzeuge weniger, als eigentlich geplant. „Das entspricht rund 5.000 Arbeitsplätzen, die wir nicht schaffen konnten, weil wir mit unseren Kosten keine Strecken finden, auf denen wir diese Flugzeuge ohne Verluste einsetzen könnten“, sagte der Chef der Airline, Carsten Spohr, dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Dabei profitiert der Konzern laut Spohr derzeit sogar noch – vom niedrigen Ölpreis einerseits, sowie von der „guten Nachfrage unserer Kunden, die unsere Investitionen in neue Flugzeuge, Angebote und Produkte, wie etwa die Premium-Economy-Klasse, sehr gut annehmen.“

In Bezug auf die Tarif-Auseinandersetzungen mit dem Kabinenpersonal zeigte Spohr Verständnis für die Arbeitnehmerseite: „Möglicherweise spielt es bei der gegenwärtigen Situation auch eine Rolle, dass die juristische Privatisierung der Lufthansa vor 20 Jahren erfolgt ist, während die emotionale Privatisierung eigentlich erst jetzt stattfindet, denn der Wettbewerb ist heute so hart spürbar wie nie zuvor“, sagte Spohr. In der Sache aber blieb er hart: Geschäftsleitung und Mitarbeiter müssten sich „gegenseitig eingestehen, dass wir mit den Strukturen, die noch immer in Teilen denen einer Staats-Airline gleichen, unsere Marktanteile nicht halten können“, so der Lufthansa-Chef. 56 Jahre lang sei die Kernflotte der Lufthansa jedes Jahr gewachsen, „seit vier Jahren tut sie das nicht mehr“. Er habe Verständnis, dass dieser Veränderungsprozess „für alle Mitarbeiter sehr schwierig“ sei. Es sei aber besser, so eine Veränderung aus einer Position der Stärke anzugehen, so Spohr, „und nicht erst, kurz bevor es zu spät ist“. Der Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen habe das Vertrauen der Kunden in die Lufthansa nicht geschmälert. Im Gegenteil: Lufthansa sei „wahrscheinlich die einzige Airline auf der Welt, die nach so einem tragischen Absturz keinerlei Buchungsrückgänge hatte“, sagte Spohr dem „Focus“. Laut einer Umfrage vom Sommer nach dem Vertrauen in Low-Cost-Carrier liege Germanwings mit 48 Prozent nicht nur an der Spitze, sondern auch um 20 Prozentpunkte über der nächstplatzierten Airline.

(dts Nachrichtenagentur)



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