Italiens Finanzminister: Wir werden Rettungsschirm nicht brauchen

Titelbild
Blick über RomFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times11. Januar 2017

Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan hat Befürchtungen zurückgewiesen, dass sein Land in der Bankenkrise den Europäischen Rettungsschirm (ESM) in Anspruch nehmen muss. „Wir werden ihn nicht brauchen“, sagte er der „Welt“. „Das italienische Bankensystem als Ganzes befindet sich nicht in der Krise. Italien ist das EU-Land, das am wenigstens für die Bankenrettung bezahlt hat“, sagte Padoan, der nach dem Rücktritt von Ex-Premier Matteo Renzi auch in der aktuellen Regierung von Paolo Gentiloni den Posten des Finanzministers bekleidet.

Die Lösungen seiner Regierung für Krisen- und Pleitebanken hielten sich „strikt an die Regeln der Bankenunion“, deren konsequente Umsetzung Rom unterstütze. Von der Geldpolitik seines Landsmannes, EZB-Präsident Mario Draghi, fühlt Padoan sich nicht bevorteilt. Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank sei bisher schlecht genutzt worden, sagte er. Der italienische Finanzminister bemängelte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die „niedrige Investitionsbereitschaft in Deutschland, Frankreich und Italien“. Für sein Land wünscht sich Padoan mehr Tempo beim Wirtschaftswachstum und die Fortführung des von Ex-Premier Renzi begonnenen Reformkurses. Rückblickend sei dessen Referendum ein Fehler gewesen. „Die Italiener werden es bereuen, dass das Referendum gescheitert ist“, sagte Padoan. Innerhalb der EU bedauerte er ein „Vertrauensdefizit“. „Es besteht die Gefahr, dass Europa von seinen Bürgern nicht als Lösung der Probleme, sondern als Problem angesehen wird“, sagte Padoan. „Populismus breitet sich aus. Aber Populisten sind nur Neinsager, sie suchen nicht nach Lösungen.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion