Wirtschaftskrise in Russland? 69 Prozent mehr Eil-Visa für russische Multimillionäre in Großbritannien 2014 beantragt

Superreiche Russen emigrieren in beträchtlicher Anzahl nach Großbritannien, das besagt ein Artikel des britischen Mediums Business Insider. Schuld daran ist die immer tiefer gehende Wirtschaftskrise in Russland. 

Laut Statistiken des britischen Innenministeriums, steigt die Anzahl der Russen, denen ein Eil-Visum gewährt wird, sprunghaft an. Als Antragsteller eines solchen Eil-Visums muss man bereit sein, zumindest 2 Millionen Pfund (circa 2,5 Millionen Euro) in Großbritannien zu investieren. 2014 entschieden sich 69 Prozent mehr Russen zu diesem Schritt, als im Vorjahr.

Von Januar bis September 2014 wurden 162 Eil-Visa für russische Multimillionäre ausgestellt. Das entspricht einer Steigerung von 66 Visa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum .

Seit März 2014 gab es eine dramatische Steigerung dieser Visa Anträge. Das hing mit den ersten Wirtschaftssanktionen zusammen, die über Russland wegen seiner Militäraktionen in der Ukraine verhängt wurden, berichtete die Sunday Times. Der Absturz des russischen Rubels und fallende Ölpreise sind zusätzliche Gründe für die Flucht der superreichen Russen.

Bis zu 3 Jahre und 4 Monate darf man in Großbritannien bleiben, wenn man im Rahmen eines Investorenvisums circa 2,5 Millionen Euro investiert – in britische Regierung-Bonds, oder in Unternehmen, die in Großbritannien registriert sind. Laut neu auferlegten Beschränkungen können Bewerber nicht in Eigentums-Besitz investieren, berichtete die Financial Times. Antragsteller können mit einer Entscheidung innerhalb von drei Wochen rechnen.

Wer eine britische Staatsbürgerschaft anstrebt, muss mindestens 5 Millionen Pfund investieren und bis zu drei Jahre warten, bis er den Antrag stellen kann, ein Investment von 10 Millionen verkürzt die insgesamte Bearbeitungszeit von 6 auf 5 Jahre. Laut Financial Times strebt etwa die Hälfte der Russen, die in das Bewerbungssystem eintreten, die britische Staatsbürgerschaft an.

Diese Nachricht folgt einem Bericht von Bloomberg, dass sich russische Käufer immer mehr vom britischen Immobilienmarkt zurückziehen. 

"Der Rubel ist nun so weit gesunken, dass der Kauf einer Immobilie in einer Fremdwährung, wie beispielsweise dem Sterling, nun doppelt so teuer wie zu Beginn des Jahres 2014 ist", sagte Mike Bird vom Business Insider. (kr)