„Mumifizierte Kiefern“ in Norwegen gefunden

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Foto: Terje Thun/NTNU
Von 17. November 2009

Eine erstaunliche Entdeckung: Auf einer Expedition, bei der vor kurzem Proben von toten Bäumen gesammelt wurden, haben norwegische Wissenschaftler mumifizierte Kiefern gefunden. „Wir waren überrascht, frisches Holz in Bäumen zu finden, die im späten 12. Jahrhundert wuchsen und vor ungefähr 500 Jahren gestorben sind, was viel länger zurückliegt, als wir zuerst erwartet hatten. Irgendwie haben sie sich bei diesem feuchten Klima mehrere Jahrhunderte vor dem Verfall schützen können“, sagt Terje Thun in einem Nachrichtenbeitrag.

„Das ist bemerkenswert – ich würde sogar so weit gehen, es als sensationell zu bezeichnen.“ Thun arbeitet als außerordentlicher Professor im Museum für Naturkunde und Archäologie der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technik (NTNU). Gemeinsam mit seiner Kollegin Helene Løvstrand Svarva leitet er die Forschung.

Der Ort Sogndal, an dem die Bäume gefunden wurden, liegt im südwestlichen Teil der norwegischen Küste. Mit einem Jahresdurchschnitt von 1.500 Millimeter Niederschlag (das Doppelte von Hamburg), sollte das feuchte Klima förderlich wirken auf Abbauprozesse organischer Materie, was für diese Bäume jedoch nicht gilt.

Geheimmittel zur Mumifizierung

Thun sagte: „Wenn ein zapfentragender Baum stirbt, produziert er sehr viel Harz, ein kohlenwasserstoffhaltiges Sekret, das verhindert, dass Mikroorganismen den Baum zersetzen.“ Trotzdem sei die Unterbindung des natürlichen Verfalls von Holz für mehrere Jahrhunderte schon eine Leistung, so Thun, einer der führenden norwegischen Dendrochronologie-Experten. Dendrochronologie ist eine Datierungsmethode, die mit Hilfe der Jahresringe von Bäumen arbeitet.

Im alten Ägypten spielte Harz eine wichtige Rolle beim Mumifizieren von Pharaonen. Sein Konservierungsvermögen ist seit Tausenden von Jahren bekannt, trotzdem war die Selbstmumifizierung in einem solch feuchten Klima nach mehreren hundert Jahren neu für die NTNU-Forscher.

„Viele der Baumstümpfe, die wir datiert haben, sind im frühen 12. Jahrhundert ausgesät worden und haben mehr als 100 Jahre, um die Zeit des Schwarzen Todes von 1350 herum, gelebt“, sagte Thun. „Das bedeutet, dass das Holz der toten Bäume 800 Jahre in der Natur ‚überlebt‘ hat ohne abzusterben.“

 

Originalartikel auf Englisch: ‚Mummified‘ Pine Trees Found in Norway

Foto: Terje Thun/NTNU


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