Neugier kann zu nützlichen Entdeckungen führen, sagt Nobelpreisträgerin

Dr. Carol Greider führt ihren Erfolg auf die stetige Aufmerksamkeit zurück
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Foto: Lisa Fan/The Epoch Times
Von 3. Januar 2010

Für Carol Greider, Mutter von zwei Kindern, steht die Familie immer an erster Stelle. Es war der 8. Oktober um 5 Uhr morgens; sie hatte gerade Wäsche zusammengelegt und sich für die morgendliche Gymnastik bereit gemacht, als sie einen Anruf erhielt, dass sie den Nobelpreis gewonnen habe. Carol Greider ist Molekularbiologin an der Johns Hopkins Universität. Ihre beiden Kinder sind der 13 jährige Charles und die drei Jahre jüngere Gwendolyn.

Dr. Carol Greider, 48, gewann den Nobelpreis der Physiologie und Medizin für ihre Entdeckung der Telomerase, einem Chromosomen-Enzym, das sie bereits 1984 als Studentin an der kalifornischen Universität Berkeley gefunden hatte. Sie teilt sich den Preis mit Dr. Elizabeth Blackburn von der kalifornischen Universität San Franzisko  und Dr. Jack Szostak von der medizinischen Schule Harvard.

„Der Nobelpreis wurde für die Entdeckung fundamentaler Mechanismen in der Zelle vergeben, eine Entdeckung, die die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien anregte“, heißt es in der Nobelpreis-Pressenachricht. Das Nobelpreiskomitee würdigte die Ausgezeichneten für die Entdeckung der Telomerase, die bei der Heilung von Krebs und Alterskrankheiten helfen kann.

Telomere sind DNA-Sequenzen, die sich am Ende von Chromosomen in einer Zelle sehr oft wiederholen wodurch die Zelle vollständige Chromosomen von DNA Strang-Brüchen unterscheiden kann. Sie werden bei jeder Zellteilung automatisch gekürzt, was dazu führt, dass sich die Zelle irgendwann nicht mehr teilen kann. Die Telomerase ist aber in der Lage solche Kürzungen auszugleichen wodurch das Leben der Zelle verlängert wird.

„Dieses fundamentale Wissen war gerade das, wofür wir uns interessierten“, sagte Dr. Greider. Sie machte ihre Entdeckung, während ihrer Studienzeit im Blackburn-Labor der Universität Berkeley.
In den 25 Jahren seit der Entdeckung der Telomerase hat die weltweite Forschung gezeigt, dass dieses Enzym bei der Entstehung von Krebs, degenerativen und Alterserkrankungen eine Rolle spielt.

„Meistens wird das Thema aus klinischer Sicht betrachtet. Wir allerdings entwickeln Modelle, die uns dabei helfen, bestimmte Aspekte von Krebs und einer großen Anzahl von degenerativen Erkrankungen, die mit dem Alterungsprozess zusammenhängen, zu verstehen. Hierbei spielt die Telomerase ganz klar eine Rolle“, sagt Greider.

Die Auszeichnung gab ihr die Möglichkeit der Welt zu erklären, was Telomere sind, so ihre Worte. Auch bemerkte sie, dass ihr Erfolg zeigt, warum es so wichtig ist, Wissenschaft aus Neugierde zu betreiben. „Weil wir Dinge herausfinden, über die wir sonst nichts wüssten und in welcher Verbindung sie zu den Krankheiten stehen“, sagt Greider.
Neugier und der starke Wunsch zu verstehen motivieren sie eben, so wie Geld oder Prestige andere Leute motivieren. „Als ich das College besuchte, war es nicht mein Ziel, Professorin an einer Universität zu werden. Ich hatte kein Karriereziel, sondern versuchte eher, das Problem zu verstehen, an dem ich gerade arbeitete. Die aktuelle Fragestellung ist noch immer das, was mich am meisten reizt“, erklärt sie.

Dr. Greider, die in ihrer Kindheit an Leseschwäche litt, denkt, dass diese frühen Herausforderungen ihr dabei halfen, sich darauf zu konzentrieren, was sie wirklich wollte: „Wenn ich etwas machen wollte, ignorierte ich einfach die Dinge, die sich mir in den Weg stellten und blieb weiterhin klar darauf konzentriert.

Dr. Greider ist eine von 40 Frauen, die zwischen 1901 und 2009 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden und gehört zu den zehn Preisträgerinnen in Physiologie und Medizin. Mit 48 Jahren ist sie eine der Jüngsten, die diesen Preis in Medizin gewonnen hat.

Dr. Carol Greider ist Daniel-Nathans-Professorin und Direktorin  für Molekularbiologie und Genetik am Johns Hopkins Institut für Biomedizinische Grundlagenforschung. „Sie war die dreiunddreißigste Person, die im Zusammenhang mit der Johns Hopkins Universität einen Nobelpreis erhielt und die zwanzigste Preisträgerin an der Medizinischen Schule“, berichtete die Gazette der Johns Hopkins Universität.

Originalartikel auf englisch: Curiosity Can Lead to Useful Discoveries, Says Nobel Prize Winner

Foto: Lisa Fan/The Epoch Times


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