Seltene Videoaufnahmen: Silberdachs verbuddelt Kalb

US-Forscher haben in den USA aufgenommen, wie ein Silberdachs ein mindestens doppelt so schweres totes Kalb vergräbt. Silberdachse (Taxidea taxus) seien dafür bekannt, Beute wie kleine Nagetiere und Kaninchen für später zu vergraben - doch ein Kalb?
Titelbild
Nach dem Ende seiner tagelangen Arbeit sieht der Silberdachs zufrieden in die Kamera.Foto: Evan Buechley/dpa
Epoch Times2. April 2017

US-Forscher haben in den USA aufgenommen, wie ein Silberdachs ein mindestens doppelt so schweres totes Kalb vergräbt. Möglicherweise spielten die Raubtiere eine wichtige Rolle bei der Beseitigung großer Kadaver in der Region, schreiben die Wissenschaftler der University of Utah im Fachblatt „Western North American Naturalist“.

Das könne den Rinderzüchtern des Great Basin im US-Bundesstaat Utah nutzen: Möglicherweise vergrüben Silberdachse häufiger Kadaver verendeter Weidetiere und verhinderten so die Ausbreitung von Krankheiten.

Silberdachse (Taxidea taxus) seien dafür bekannt, Beute wie kleine Nagetiere und Kaninchen für später zu vergraben – für einen so großen Kadaver sei das aber wohl noch nie beobachtet worden, erklären die Forscher um Ethan Frehner.

Ursprüngliches Ziel der Studie war demnach gar nicht, das Verhalten von Silberdachsen zu erforschen. Die insgesamt zwölf Kälberkadaver seien mit Kamerafallen versehen in der Graslandschaft westlich von Salt Lake City abgelegt worden, um zu erfassen, welche Aasfresser sich daran einfinden.

Fünf Tage buddelte der Silberdachs

Bei einer Kontrollrunde eine Woche darauf sei einer der Kadaver verschwunden gewesen, schreiben die Forscher. Silberdachse seien viel im Untergrund und viel nachts unterwegs, darum sei wenig über ihr Verhalten bekannt, erklärt Frehner.

Die Fotos der Kameras offenbarten dann, welch große Leistung der Silberdachs verbracht hatte: Fünf Tage lang buddelte er seitlich und unterhalb des Kalbes, bis der knapp 23 Kilogramm wiegende Kadaver komplett im Erdreich verschwunden war.

Die Aufnahmen zeigen das Tier zum Schluss entspannt auf seinem Erdlager sitzend. „Ich will nicht zu sehr vermenschlichen, aber er sieht nach einem wirklich, wirklich glücklichen Dachs aus, der sich im Dreck wälzt und sich des Lebens freut“, sagt Tara Christensen von der Universität Utah. Das sei kein Wunder: Besonders viel Beute sei in der Region nicht zu holen und die Konkurrenz durch andere Aasfresser groß.

Die zwei Wochen nach der Grabaktion habe das Tier bei seinem Beutelager verbracht, sei dann zunächst weitergezogen, in den Wochen danach aber mehrfach wieder zurückgekehrt, berichten die Forscher. Das Vergraben von Beute hat demnach zwei Vorteile für die Räuber: Andere Aasfresser entdecken das Festmahl nicht so leicht und verbuddeltes Fleisch verwest langsamer. (dpa)

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